Deshalb sollten Sie mit dem Auto keine Kurzstrecken fahren

Mal schnell zum Bäcker, zum Supermarkt um die Ecke… Kurzstrecken fahren ist oft ein Teil unseres Alltags. So merken wir gar nicht, wie oft wir unser Auto anlassen.

kurzstrecken fahrenDie Wahrheit ist: Kurzstrecken sind in jeder Hinsicht schlecht – auch für Ihr Auto! Denn auf einmal springt es schlecht an…

Warum unsere Autos keine Kurzstrecken mögen – schon gar nicht dauerhaft – und welche Alternativen es gibt, lesen Sie hier.

Der Öldeckel sieht komisch schlickig aus

Sollte Ihnen der Motor nicht einmal übergekocht sein, Ihre Zylinderkopfdichtung intakt sein und Sie dennoch an den Dichtungen der Ölkappe eine grünstichige Masse vorfinden, die Sie an Schlammm oder an Gummistiefel im Herbst erinnert, dann haben Sie das erste Resultat von dauernder Kurzstrecke in den Händen.

Diese Schlicke entsteht so: Wenn der Ottomotor läuft, schmiert Öl das Getriebe und Benzin ist der Brennstoff.

Es läuft beim Starten immer etwas vom Benzin in die Ölwanne. Kommt der Motor auf Betriebstemperatur, verdampft das Benzin. Es bleiben nahezu keine Rückstände im Öl.

Bei einer kurzen Strecke wird der Motor aber nicht warm genug und die Verdampfung kann nicht stattfinden. Das Benzin im Öl wird immer mehr.

Das Ergebnis ist diese Schlicke.

Für den Motor heisst das, dass das Öl nicht mehr seine ursprüngliche Schmiereigenschaft behält. Es muss sehr viel öfter gewechselt werden als alle 10000 bis 15000 Kilometer.

Leider wird es bei Kurzstrecken-Fahrern erfahrungsgemäss weniger oft gewechselt, weil die Marke nicht schnell erreicht wird.

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  • Tipp: Wenn Sie noch keine Schlacke sehen, machen Sie den Geruchstest. Riecht es im Öl nach Benzin, stimmt etwas nicht.

    Rostiger Auspuff

    Sie wollen ein gebrauchtes Auto kaufen? Dann schauen Sie sich den Auspuff an.

    Oft sehen Sie sogar als Laie die Kurzstreckenfolgen bereits an der äussersten Auspuffkante.

    Wenn der Wagen fährt, entsteht Kondenswasser. Normalerweise verdampft es bei hohen Temperaturen und der Auspuff bleibt trocken. kurzstrecken fahren

    Bleiben Motor und Auspuff aber kalt, kann das Wasser nicht verdampfen. Es geht in Tropfenform auf den Rohrboden nieder und bleibt dort.

    In Reaktion mit der Luft oxidiert das feuchte Metall – es beginnt zu rosten.

    Rost ist am Auto deshalb ein so grosses Thema, weil er sich ungehindert weiter frisst, wenn Sie nichts gegen ihn unternehmen.

    Ihr Portemonnaie leidet unter Kurzstrecken grosse Qualen

    Wussten Sie, dass Ihr Auto bei Kurzstrecken in kaltem Zustand sehr viel mehr Benzin verbraucht?

    Wir sprechen hier nicht nur über das mathematische Verhältnis oder Kosten-Nutzen. Tatsächlich braucht der Ottomotor im kalten Zustand ein fettes Gemisch. Sie müssen also mehr tanken.

    Russige Kerzen verhindern zuverlässiges Anspringen

    Szenario aus der Einleitung im kalten Winter: Bei ständig zu geringer Betriebstemperatur verrussen die Zündkerzen.

    Die Kohlekontakte sind nicht mehr frei genug, um den Funken anzunehmen.

    Die Folge: Das Auto springt nicht mehr zuverlässig an.

    Es ähnelt dann einem Blinker: geht, geht nicht…

    Kurzstrecke ist vor allem für Diesel tödlich

    Diesel Fahrzeuge sind für lange Strecken hervorragend – auf kurzen Strecken und bei niedriger Betriebstemperatur setzt sich der Russpartikelfilter zu.

    Benziner haben einen solchen nicht.

    Was Sie als Laie nur wissen müssen, dass sich der Russpartikelfilter grundsätzlich selbst reinigt. Das geschieht durch hohe Abgastemperaturen.

    Alternativ können Sie in der Werkstatt oder selbst mit Zusatzmitteln zur Tat schreiten. Fakt ist, wenn der Filter ganz zugesetzt ist, springt der Wagen einfach nicht mehr an.

    Alternativen zu kurzen Strecken mit dem PKW

    E-Bikes sind wohl die komfortabelste Lösung, um nicht dauerhaft den Motor für zwei bis drei Kilometer anzumachen.

    Ab einer Strecke von weniger als 5 Kilometern sind Sie nachweislich sogar schneller am Ziel, wenn Sie der Weg durch die Stadt führt.

    Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken und die Umwelt auch.

    kurzstrecken fahrenEs gibt sogar mittlerweile Firmen, die ein E-Bike oder Fahrrad als Alternative zum Firmenwagen anbieten. Wäre das etwas für Sie?

    Einige Elektroautos können mit Kurzstrecken umgehen. Dies ist die Lösung, falls Sie auf die Mobilität eines Autos angewiesen sind – informieren Sie sich ausgiebig bei den Herstellern.

    Zu Fuss gehen – klingt nicht gerade einladend, schon klar, aber das Geld, das Sie sparen, ist schon um einiges lukrativer.

    Eine andere Alternative bieten E-Scooter und der klassische Roller. Sie sind auf kurze Strecken ausgelegt, kosten wenig, sind Sprit sparend und bringen Sie ohne Schwitzen an Ihr Ziel.

    Falls es doch das Auto sein soll, vereinbaren Sie in Ihrer Werkstatt häufiger Termine zur Inspektion.

    Sprechen Sie offen über Ihre Verwendung für das Auto. Dort werden dann entsprechende Mittel benutzt, die den Schaden eingrenzen – verhindern können sie ihn aber nicht. Ein Auto ist einfach nicht für die Überwindung von zwei bis sieben Kilometer gemacht.

    Kurzstrecke und nur Stadt ab jetzt mit dem Bike

    Für Autos ist eine kurze Überlandstrecke mit Landstrassengeschwindigkeit weniger schädlich als ausschliesslich Stadtfahrten.

    Stehen Sie dann auch noch dauernd an Ampeln oder durchqueren fast nur Wohngebiete im Schleichtempo, fallen die oben genannten Folgen noch schneller und heftiger ins Gewicht.

    Es gibt als viel mehr Gründe, auf moderne Bike-Varianten und Scooter umzusteigen als nur die Gesundheit.

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