Wie leistungsstark sind die Formel-1-Motoren?

Die Formel 1 ist die bekannteste und prestigeträchtigste Rennserie der Welt. In keinem anderen Motorsport kommt eine so moderne Technik zum Einsatz. In keinem Rennen werden vergleichbare Geschwindigkeiten erreicht. Besonders wichtig sind dabei die Formel-1-Motoren.

Sie bilden das Herz des Boliden, müssen viel Leistung bringen und dabei stets zuverlässig funktionieren. Im Folgenden erfahren Sie alles Wissenswerte über diese ganz besonderen Motoren.

Formel-1-Motoren in der Vergangenheit

In den Anfängen der Formel 1 waren die Motoren nicht einheitlich. Es gab keine Regeln oder Bestimmungen, sodass jeder Rennstall selbst entscheiden konnte, mit welchem Motor er an den Start ging.

Das führte dazu, dass vor allem die großen Motorhersteller viel experimentierten und immer wieder neue Dinge ausprobierten.

Die Folge waren nicht nur neue Erkenntnisse in der Entwicklung und der Funktion der Motoren, sonder auch eine rasante Weiterentwicklung der Formel-1-Boliden zu immer grösseren technischen Wunderwerken.

Die 70er Jahre – Ford dominiert die Formel 1

Nach einiger Zeit, etwa in den 70er Jahren, hatte sich dann vor allem ein Motor durchgesetzt. Der Cossworth V8.

Bei diesem handelte es sich um einen Motor, mit einem Hubraum von 3,0 Litern, dessen Aggregat von dem Hersteller Ford gebaut wurde.

Er verfügte je nach Ausführung über 410 bis 430 PS und wurde von vielen verschiedenen Teams genutzt.

Lediglich der Traditions-Autobauer Ferrari hatte zu dieser Zeit einen eigenen, konkurrenzfähigen Motor entwickelt. Bei diesem handelte es sich um einen leistungsstarken V12-Motor.

Es war der einzige Motor, der es mit der amerikanischen Konkurrenz von Cossworth aufnehmen konnte. In der Folge erzielte Ferrari in den 70er Jahren drei Titel für den Rennstall.

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  • Die 80er Jahre – die Stunde der V6 Motoren

    Die Überlegenheit von Cossworth und seinem Motor endete abrupt in den 80er Jahren.

    Inzwischen waren die Motoren aus der Mode gekommen und immer mehr Teams entschieden dazu, die V6 Motoren von Renault zu nutzen, die inzwischen in der Formel 1 dominierten.

    Obwohl der Renault Motor über weniger Hubraum und nur über sechs Zylinder verfügte, war er dem V8 Motor von Cossworth in vielen Bereichen, wie Beschleunigung und Kraftstoffverbrauch weit überlegen und konnte in den folgenden Jahren zahlreiche Erfolge für die Rennställe einfahren.

    Lediglich Ferrari vertraute weiterhin auf seinen V12 Motor, der stetig weiter entwickelt wurde. Das Team konnte nach wie vor einige Erfolge verbuchen.

    Der Renault V6 Motor war jedoch auch für Ferrari eine Konkurrenz, die es nicht zu unterschätzen galt.

    Dieser Trend sollte sich erst in den 90er Jahren wieder ändern. Moderne Elektronik ermöglichte es, die Motoren sowohl im Bereich der Zylinder als auch in Sachen Hubraum aneinander anzupassen.

    In der Folge erlebten die 3,0 Liter Hubraum V8-Saugmotoren ihre Stunde der Wiedergeburt.

    Formel-1-Motoren um die Jahrtausendwende

    Bis zur Jahrtausendwende hat sich an den Motoren nicht viel verändert und es waren viele unterschiedliche Motoren bei den Rennställen im Einsatz.

    Während Ferrari bei seinen Boliden nach wie vor auf einen V12 Motor setzte und diesen ständig weiter entwickelte, setzten andere Teams auf einen V10 Motor mit 3,5 Liter Hubraum.

    Die Zeiten der Turbomotoren war jedoch spätestens seit dem Jahr 2000 endgültig vorbei. An dieser Situation sollte sich bis zum Jahr 2006 nichts mehr ändern.

    Neue Regeln bei der Formel 1 im Jahre 2006

    Im Jahre 2006 kam es zu zahlreichen Regeländerungen bei der Formel 1.

    Die Zylinderzahl wurde von der FIA auf acht begrenzt und auch der Hubraum darf seitdem 2,4 Liter nicht mehr übersteigen.

    In der Folge nutzen heute alle Team einen V8 Motor mit 2,4 Litern Hubraum. Durch Fortschritte in der Technik sowie durch eine bessere elektronische Unterstützung können diese Motoren jedoch je nach Bauart bis zu 900 PS und mehr generieren.

    Weitaus mehr, als die Motoren in der Vergangenheit.

    Unterschiede gibt es aufgrund dieser neuen Regeln und Beschränkungen in der Formel 1 nur noch beim Chassis sowie bei der verwendeten Technik. Aber auch hier gibt es von den Rennveranstaltern klare Vorgaben und strikte Regeln.

    Die Zeiten der vielfältigen Motoren und der Experimentierfreude sind damit zumindest in der Formel 1 bis auf weiteres vorbei.

    Wie erreichen Formel-1-Motoren ihre hohe Leistung?

    Obwohl es sich bei den Formel-1-Motoren wie oben beschrieben lediglich noch um V8 Motoren mit 2,4 Litern Hubraum handelt, verfügen diese über eine Leistung wie sie selbst von den früheren, stärken Motoren nicht erreicht wurde. Diese Tatsache ist auf die technische Weiterentwicklung bei den Motoren zurückzuführen.

    Ohne technische Unterstützung könnten die Motoren in der Formel 1 heute nicht solche immensen Leistungen erreichen.

    Bei diesen neuen Motoren ist die verwendete Mechanik eher untergeordnet. Neben der modernen Technik zur Motorsteuerung tragen vor allem das Gewicht sowie die verwendeten Reifen der Boliden maßgeblich zum Erfolg bei.

    Weniger als der verwendete Motor spielen daher Dinge wie die genutzten Reifen, die Boxenstopp-Strategie und die Konstruktion des Chassis eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Erfolge einzufahren.

    Mehr Leistung durch technische Extras

    Außerdem verwenden Formel-1-Boliden heute einige technische Extras, die kurzfristig oder auf bestimmten Streckenabschnitten mehr Leistung ermöglichen.

    Eines dieser technischen Wunder ist das KERS System. KERS steht für Kinetic Energy Recovery System.

    Dieses System zur Bremskraftrückgewinnung wurde von Mercedes entwickelt und ist seit 2009 in allen Fahrzeugen erlaubt.

    Ein ähnliches System wird auch von zivilen Hybridfahrzeugen verwendet.

    KERS ermöglicht es durch die gewonnene Energie, für eine kurze Zeit mehr Kraft bei der Beschleunigung zu entwickeln.

    Zudem gibt es mit DRS ein weiteres System, dass auf bestimmten Streckenabschnitten – meist im Bereich der Zielgeraden oder anderen schnellen Abschnitten – aktiviert werden kann. Es führt zu einer besseren Aerodynamik und so zu einer besseren Höchstgeschwindigkeit und Performance.

    Fazit

    Bei den modernen Formel-1-Motoren, die heute im Einsatz sind, handelt es sich ohne Frage um die leistungsstärksten Motoren weltweit.

    Es handelt sich darüber hinaus außerdem aber auch um die technisch fortschrittlichsten Maschinen, die auf eine Vielzahl an Elektronik angewiesen sind, um nicht nur die gewünschte Leistung zu erbringen, sondern auch zuverlässig zu funktionieren.

    Darüber hinaus sind die Motoren trotz Ihrer Leistung selbst bei hohen Geschwindigkeiten sehr sparsam im Verbrauch.

    Auf der anderen Seite ist in der Formel 1 durch die Regeländerungen aber auch Spannung verloren gegangen, da alle Rennställe nun unter beinahe gleichen Voraussetzungen antreten.

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