Auspuff-Arbeiten selbst durchführen: um kein anderes Bauteil des Autos ranken sich so viele Tipps, Tricks oder Ratschläge.
Schliesslich gehört der Auspuff zu einem der sensiblen Bauteile am Auto, da es jeden Tag enormen Belastungen ausgesetzt ist. Ob nun Kälte, Hitze, Regen, Staub, Schnee- all diese Faktoren setzen dem Auspuff zu und tragen nicht gerade zu einer langen Lebensdauer bei.
Doch wann können oder sollten Sie Auspuff-Arbeiten selbst durchführen und in welchen Fällen lieber den erfahrenen Automechaniker ans Werk lassen? Der nachfolgende Artikel soll in dieser Hinsicht aufklären und Tipps geben.
Woher weiss ich, dass mein Auspuff kaputt ist?
Wie bereits oben beschrieben wurde, ist der Auspuff etlichen Belastungen und auch dem täglichen Wetter gnadenlos ausgesetzt.
Somit ist es kein Wunder, dass der Auspuff, Teile von ihm oder gleich die ganze Auspuffanlage kaputt gehen kann.
Die eindeutigen Anzeichen, dass Ihr Auspuff kaputt ist, sind vor allem Löcher oder auch Anzeichen von Rost. Ebenso denkbar sind hörbare Veränderungen in Form eines Dröhnens oder Klapperns, wenn Sie den Motor laufen lassen oder mit Ihrem Auto fahren.
Geht einige Zeit ins Land und Sie unternehmen nichts gegen den kaputten Auspuff, so werden diese Geräusche mit der Zeit immer lauter.
Daher sollten Sie bereits bei kleinen Geräuschen wachsam sein und Ihren Auspuff beobachten, bzw. in Augenschein nehmen, ob Sie einen Schaden feststellen.
Welche Schäden können am Auspuff auftreten?
Klar, um Auspuff-Arbeiten selbst durchführen zu können, sollten Sie die Schäden kennen, die bei Ihrem Auspuff auftreten können.
Häufig kommen beispielsweise lose Prallbleche im Auspufftopf vor, hier klappert es blechern.
Undichtigkeiten am Auspufftopf sind ebenfalls häufige Schäden, im weiteren Verlauf können daraus Risse an Rohrteilen oder dem Katalysator verursacht werden.
Der häufigste Defekt am Auspuff stellt aber das Aufhängegummi am Auspuff dar – beim natürlichen Verschleiss werden die Aufhängegummis spröde und reissen mit der Zeit. Diesen Defekt erkennen Sie, da das Endrohr entweder extrem herunterhängt oder beim Fahren hin- und herschwankt.
Werden diese Defekte nicht erkannt oder behoben, so können Sie nicht nur sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen, da der Auspuff auf der Strasse abfallen kann, sondern ziehen zudem den Ärger und ggf. Verwarnungen durch die Polizei auf sich.
Kommt es ganz dicke, können sogar Abgase aus dem defekten Unterboden austreten und im Unglücksfall einen Brand auslösen.
Arbeiten am Auspuff selbst durchführen: Pro-Argumente
Wenn Sie Arbeiten am Auspuff durchführen möchten, kommt es natürlich auf den Schaden an, aber auch Ihr persönliches Wissen über die Materie.
Setzen Sie sich im Notfall mit den Einzelteilen Ihres Auspuffs auseinander und stellen Sie sicher, dass Sie entsprechendes Werkzeug in der Nähe haben.
So sollten Sie zudem über eine Hebebühne verfügen, damit Sie besser unter den Wagen schauen können und eine zweite Person, die Ihnen bei der Reparatur hilft. Zum notwendigen Werkzeug gehören ausserdem eine Schutzbrille und Handschuhe.
Lassen Sie vor der Reparatur den Auspuff genügend abkühlen. Bei einem undichten Auspuff können Sie zum Beispiel selbst Hand anlegen. Auch, wenn ein Aufhängegummi am Auspuff defekt ist.
Achten Sie beim Beschaffen der Ersatzteile jedoch darauf, dass diese zum Auspuff passen und investieren Sie lieber ein bisschen mehr.
Geiz beim Ersatzteil kann sonst in einer bösen Überraschung enden.
Auspuff-Arbeiten selbst durchführen: Contra
Obwohl ein Auspuff in seiner Zusammensetzung kein Hexenwerk darstellt, gibt es natürlich auch Punkte, die Sie beachten sollten, bzw. lieber einen Experten mit der Reparatur Ihres Auspuffs beauftragen sollten.
Als allerersten Punkt: wenn Sie sich in der Materie unsicher fühlen oder nicht über eine Hebebühne oder eine Möglichkeit verfügen, bequem von unten an den Wagen heranzukommen, sollten Sie ein spontanes Projekt der Reparatur lieber sein lassen.
Zudem gibt es auch schwere Schäden, die Sie nicht ohne Weiteres einfach so beheben können. Dazu zählt zum Beispiel: die Prallbleche im Auspufftopf sind lose.
An sich ist die Reparatur nicht sehr zeitaufwändig, auf der anderen Seite muss (je nach Zustand) ein Teil der Abgasanlage ausgewechselt und neu eingebaut werden.
Hier sollten Sie definitiv den Fachmann heranlassen. Auch wenn ein Auspuffteil so kaputt ist, dass es ausgewechselt werden muss, sollten Sie den Austausch dieses Teils in der Werkstatt vornehmen lassen.
Wenn Sie eine Reparatur zur Überbrückung selbst getätigt haben, ist dies eine Notfalllösung, die schnell behoben werden sollte.
Auch bei einem kaputten Katalysator (Kat) sollten Sie keine Experimente machen, da dieser vor allem für die korrekte Filterung der Abgase zuständig ist.
Ob er defekt ist, lässt sich nicht auf einen Blick feststellen, zudem ist der Kat schwer erreichbar und oft sehr heiss.
Fazit
Wie Sie also sehen, ist es nicht immer damit getan, sich selbst an die Reparatur eines Auspuffs zu wagen. Gerade dann, wenn Sie wenig über die Materie wissen oder technisch/handwerklich nicht besonders begabt sind, sollten Sie die Finger von etwaigen Experimenten lassen.
Im Zweifelsfall können Sie natürlich Bekannte oder Freunde fragen und um Hilfe bitten. Seien Sie sich jedoch im Klaren, dass andere «Laien» im schlimmsten Fall ebenso die Ausgangslage verschlimmern könnten.
Dies gilt insbesondere bei besonders kaputten Auspuffen, bzw. dann, wenn etwa Teile oder die ganze Auspuffanlage gewechselt werden muss.
Dabei kann im Ernstfall viel falsch gemacht werden.
Anders sieht die Sachlage aus, wenn Sie sich in dem Gebiet auskennen oder Leute kennen, die mit der Materie auch sicher (!) vertraut sind.
Zumal können leichte Reparaturen am Auspuff (defekte Aufhängegummis etc.) leicht selbst oder mit Hilfe ausgeführt werden.
Nehmen Sie im Zweifelsfall lieber Geld in die Hand und überlassen Sie die Reparatur Ihrer Werkstatt des Vertrauens.
Führen Sie Arbeiten selbst durch, achten Sie auf gute und langlebige Ersatzteile, investieren Sie hier lieber ein bisschen mehr Geld. Sonst werden Sie nach einiger Zeit mehr Schaden als Nutzen haben.