Was muss ich nach dem Reifenwechsel beachten?

Jedes Jahr aufs Neue muss vor dem Winter am Auto ein Reifenwechsel erfolgen, aber es ist auch wichtig, was nach dem Reifenwechsel passiert. Damit das fehlerfrei und erfolgreich vonstatten geht, sollten Sie auf folgende Details achten, die in den nachfolgenden Abschnitten genauer beschrieben werden. Wann ist eigentlich Zeit zum Reifen wechseln?

Lagerung der Reifen?

Nach dem Wechsel der Reifen sollten diese genau betrachtet werden. Einige Beschädigungen lassen sich erst erkennen, wenn die Reifen samt Felge vom Auto demontiert wurden. Nach der Demontage vom Auto sollten Sie die Reifen gründlich mit einem Dampfreiniger reinigen und beschriften.

Seitenansicht eines PneusSchreiben Sie mit einem gut lesbaren Kreidestift die Position auf den Reifen, in der er zuletzt am Auto montiert war. Verwenden Sie dafür Kürzel, VL (vorne links), VR (vorne rechts), HR (hinten rechts), HL (hinten links). Dabei geht es nicht nur um eine Messung des Profils. Sie sollten auch nach Beulen im Flankenbereich und Fremdkörpern Ausschau halten. Nicht selten sind mehr oder weniger tiefe Risse in der Reifenseitenwand, der Reifenschulter oder im Profilgrund. Beschädigte Reifen oder Reifen mit zu wenig Profil, sind nicht mehr verkehrssicher und sollten daher direkt entsorgt werden. Sie brauchen diese gar nicht mehr einzulagern.

Sie können Reifen mit oder ohne Felge lagern. Ohne Felgen werden die Reifen senkrecht gelagert. Reifen, die noch auf eine Felge gezogen sind, werden waagerecht gelagert. Sie müssen regelmässig gedreht werden.

Worauf bei der Lagerung der Reifen nach dem Reifenwechsel geachtet werden soll

Damit die Reifen, die auf Felgen gelagert werden, während der Lagerung keinen Schaden nehmen, sollte der Luftdruck um 0,5 bar erhöht werden (0,5 bar mehr als der Hersteller angibt), da während der Lagerung stetig Luft aus dem Reifen entweicht. Werden die Räder auf einem Felgenbaum gelagert, kann auf eine Luftdruckerhöhung verzichtet werden.

Lagern Sie die Reifen an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort. Der Lagerbereich sollte frei von Lösungsmitteln und Ölen sein. Alternativ können Sie Ihre Reifen beim Händler oder bei Ihrer Autowerkstatt einlagern lassen.

RDKS Sensoren, was ist das?

Seit dem 01. November 2014 müssen Neuwagen in der EU mit RDKS Sensoren ausgestattet sein. Die Abkürzung RDKS steht für Reifendruckkontrollsystem. Dieses kann bei einigen Fahrzeugmodellen den Reifenwechsel erschweren und somit teurer gestalten. Ein RDKS muss immer funktionsfähig sein und darf nicht deaktiviert werden, ansonsten würde ein schwerer Mangel am Fahrzeug vorliegen. Es wird zwischen indirekten und direkten Reifendruckkontrollsystemen unterschieden. Beim direkten System müssen die Sensoren bei einem Reifenwechsel, gewartet und angelernt werden, wodurch spürbare Mehrkosten entstehen können.

Welche Unterschiede gibt es bei RDKS-Systemen?

Indirekte Reifendrucksysteme sind mit ESP/ABS Sensoren vernetzt und erkennen indirekt den Luftverlust eines Reifens, wenn dieser sich schneller dreht, weil sich aufgrund des Luftverlusts der Abrollumfang verringert. Der Fahrer wird in dem Fall im Inneren des Fahrzeugs mithilfe von einem Warnton und einer Kontrollleuchte auf den eventuellen Defekt aufmerksam gemacht. Da bei dem indirekten Reifendrucksystem keine zusätzlichen Sensoren zum Einsatz kommen, fallen bei einem Reifenwechsel keine zusätzlichen Kosten an. Das Anlernen der Sensoren nach dem Wechsel der Reifen wird über das Fahrzeugmenü durchgeführt. Dazu sind nur wenige Klicks notwendig.

Bei einem direkten Reifendrucksystem wird der genaue Reifendruck mithilfe von zusätzlichen Sensoren im Bereich der Reifenventile gemessen und an die Bordelektronik per Funk übertragen. Beim Wechsel der Reifen fallen zusätzliche Kosten an, weil jeweils die Ventile, samt Gummidichtungen, ausgewechselt werden müssen und eine zusätzliche Prüfung und Wartung der Sensoren durchgeführt werden muss. Der Wechsel der Reifen kann nur in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden, damit die empfindsamen Sensoren während der Montage keinen Schaden nehmen.

Nachziehen der Radmuttern nach dem Reifenwechsel

Drehen Sie die Schrauben festEgal zu welcher Jahreszeit die Reifen gewechselt werden, nach etwa 50 Kilometern sollten die Radmuttern noch einmal nachgezogen werden. Das Nachziehen der Radmuttern nach den gefahrenen ersten 50 Kilometern nach dem Reifenwechsel steigert die Fahrsicherheit enorm. Selbst dann, wenn die Reifen in einer Fachwerkstatt gewechselt werden, sollte ein Nachziehen der Radmuttern erfolgen.

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  • Beim Anziehen der Radmuttern nach dem Wechsel ist das Fahrzeug nicht belastet, da es auf einer Hebebühne steht. Wird es dann herabgelassen und die Fahrt beginnt, kommt es zu gesteigerten Belastungen auf die Radmuttern, weil das Gewicht des Fahrzeugs nun hinzukommt, wie auch Stösse, Temperaturschwankungen und die Drehbewegungen der Reifen. Durch diese Einflüsse könnten sich die Radmuttern von selbst fester anziehen, aber auch lockern. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass nach einer Fahrtstrecke von ca. 50 Kilometern die Radmuttern noch einmal überprüft und nachgezogen werden müssen. Sie würden ansonsten sich selber, aber auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden.

    So wichtig ist ein Drehmomentschlüssel

    Orientieren Sie sich beim Nachziehen der Radmuttern an die Angaben des Herstellers bezüglich des Anzugsdrehmoments, der in den Zulassungspapieren oder dem Fahrzeughandbuch vermerkt ist. Das Festziehen oder Lösen der Radmuttern sollte daher nur mit einem Drehmomentschlüssel erfolgen. Ziehen Sie die Radmuttern niemals im Uhrzeigersinn an, sondern über Kreuz (bei vier Radmuttern) oder sternenförmig, wenn mehr als 4 Radmuttern an einem Reifen angezogen werden müssen.

    Die regelmässige Luftdruckkontrolle

    Was muss ich nach dem Reifenwechsel beachten - SchlüsselDer Reifendruck sollte häufig, mindestens einmal im Monat, kontrolliert werden. Ein falscher Reifendruck kann fatale Folgen haben. Nicht nur die Sicherheit leidet, das Auto verbraucht auch mehr Sprit. Das Profil der Reifen fährt sich unregelmässig ab, wenn der Reifendruck nicht stimmt. Die maximale Laufzeit der Autoreifen kann dann nicht erreicht werden, weil die Reifen eher ersetzt werden müssen.

    Eine Panne können Sie nicht vorhersehen. Sie sollten daher nicht nur an den Rädern, die direkt am Auto montiert sind, regelmässig den Luftdruck kontrollieren, sondern auch am Reserverad. Sollte ein Rad aufgrund von einem Defekt ausgetauscht werden müssen, sollte das Reserverad sofort einsatzbereit und fahrtüchtig sein.

    Passen Sie den Reifendruck immer den aktuellen Bedürfnissen an. Senken Sie ihn vor langen Fahrten ein wenig ab und erhöhen Sie ihn, wenn das Fahrzeug stark belastet und beladen wird (durch eine maximale Besetzung und/oder viel Gepäck). Orientieren Sie sich bei der Auswahl des passenden Luftdrucks an den Angaben des Herstellers in der Betriebsanleitung.

    Fazit: Nach dem Reifenwechsel

    Zahlreiche Besitzer von einem Auto wechseln die Reifen selber (Sie können das auch). Das ist auch möglich, wenn Sie das passende Werkzeug zur Hand haben, wie z. B. einen Drehmomentschlüssel und das notwendige Fachwissen. Falls das nicht der Fall sein sollte, ist es angeraten, wenn Sie mit Ihrem Auto eine Fachwerkstatt aufsuchen, um die Reifen wechseln zu lassen. Der finanzielle Aufwand ist überschaubar. Zudem können Sie sich sicher sein, dass technisch alles in Ordnung ist. Bei Fahrzeugen mit RDKS ist der Besuch einer Werkstatt jedoch immer die bessere Wahl.

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