Eltern, die Motorrad fahren, nehmen natürlich gerne auch ihre Kinder auf dem Motorrad mit. Grundsätzlich gibt es keine Altersbegrenzung, die einen solchen Ausflug unmöglich machen würde. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Doch worauf sollte geachtet werden, wenn die Kinder auf dem Motorrad mitgenommen werden sollen?
Grundvoraussetzungen für die Mitnahme von Kindern
Wer darüber nachdenkt, Kinder auf dem Motorrad mitzunehmen, muss zunächst ein Motorrad besitzen, das auch für zwei Personen zugelassen ist.
Das Alter des Kindes steht einer gemeinsamen Fahrt zumindest nicht im Wege. Weder in der Strassenverkehrsordnung noch in der Strassenverkehrs-Zulassungs-Ordnung ist ein Mindestalter vorgeschrieben.
Allerdings sind bestimmte Voraussetzungen für die Mitnahme von Beifahrern festgelegt, die für jedes Alter gelten. Beispielsweise müssen am Motorrad für den Beifahrer entsprechende Fussstützen und ein entsprechendes Haltesystem vorhanden sein.
Sonderregelungen für Kinder auf dem Motorrad
Kinder unter sieben Jahren dürfen auf einem Motorrad nur mitgenommen werden, sofern ein spezieller Sitz und Radverkleidungen vorhanden sind.
Sie verhindern, dass die Füsse in die Speichen geraten, die am Motorrad montiert sind.
Im Endeffekt ist damit doch schon eine Altersbeschränkung vorgegeben, denn Kinder unter sieben Jahren sind nicht in der Lage, die entsprechenden Fussrasten zu erreichen und sich gut festzuhalten. Für einen speziellen Kindersitz für die Jüngsten sind diese Kinder dann auch schon zu alt.
Schutzkleidung erforderlich für Kinder auf dem Motorrad
Wie alle Beifahrer auf Motorrädern besteht selbstredend auch für Kinder eine Helmpflicht.
Wichtig ist die Passgenauigkeit des Kinderhelms.
Hinzu kommt spezielle Schutzkleidung, die auf keinen Fall aus Kunststoff bestehen sollte. Im Falle eines Sturzes muss die Schutzkleidung vor der Reibungshitze schützen können, damit sich nichts in die Haut einbrennt.
Auf dem Markt gibt es mittlerweile speziell für Kinder hergestellte Motorrad-Kleidung.
Von Helmen über Jacken und Hosen bis hin zu Handschuhen und Motorrad-Stiefeln ist alles in Kindergrössen erhältlich.
Persönliches Entwicklungsstadium ausschlaggebend
Bei der Beurteilung, ob Kinder auf dem Motorrad mitfahren sollten, muss immer der individuelle Fall betrachtet werden.
So gibt es durchaus jüngere Kinder, die in ihrer persönlichen Entwicklung so weit sind, dass die Gefahren des Strassenverkehrs und die notwendigen Verhaltensweisen von ihnen eingeschätzt werden können.
Andere Kinder gleichen Alters hingegen können dies häufig nicht nachvollziehen und werden durch zappelige Einlagen selbst zu einer Gefahrenquelle.
Ob ein Kind sich der Situation anpassen kann und gewisse Verhaltensregeln einhalten kann, müssen Eltern selbst beurteilen.
Quirlige Gesellen, die einfach nie stillsitzen können, gehören allerdings definitiv nicht auf ein Motorrad. Durch die Mitnahme dieser Kinder auf dem Motorrad würden nicht nur die Motorradfahrer, sondern alle Teilnehmer am Strassenverkehr gefährdet.
Kinder auf dem Motorrad – eine Gewissensfrage, keine rechtliche
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Mitnahme von Kindern auf dem Motorrad weniger eine rechtliche Problematik als eine Gewissensentscheidung für die Eltern beinhaltet.
Ob es eine gute Idee ist, Kinder auf dem Bike mitzunehmen, muss jeder Elternteil mit sich selbst ausmachen.
Während bei einem Moped mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h die Folgen eines Unfalls überschaubar sind, ist bei einer Geschwindigkeit von über 100 km/h auf dem Motorrad die Sicherheit eines Kindes extrem gefährdet.
Daher sollten Eltern von sehr jungen Kindern eher auf eine Motorrad-Tour mit Kind verzichten.