Was ein echter Biker ist, der schwingt sich bei jeder Witterung aufs Töff – nasse Füsse auf dem Bike müssen aber trotzdem nicht sein. Hier ein paar Tipps für hartgesottene Schlechtwetterfahrer – und solche, die es unfreiwillig werden.
Es gibt zwei Sorten von Motorradfahrern: die Schönwetter-Fahrer und die, die kein schlechtes Wetter kennen.
Bei Sonnenschein sieht man sie alle. Fröhlich und mit guter Laune auf Choppern entspannt cruisen, auf Racern die Kurven erobern oder auf der Enduro querfeldein heizen.
Ziehen jedoch graue Wolken auf und öffnen ihre Schleusen, ist es meist schlagartig vorbei mit der guten Laune. Wohl dem, der Beinschilde montiert oder eine gute Regenkombi im Gepäck hat – und sie auch noch rechtzeitig überziehen kann.
Wenig hilfreich ist diese in der Regel jedoch, was die Füsse betrifft. Und ganz ehrlich: nasse, kalte Füsse gehen gar nicht. Schon gar nicht auf dem Bike. Da müssen andere Mittel her.
Rührt der Regen von einer grossen Cumuluswolke, dann ist es nur ein kurzer Schauer. Den kann man zur Not unter der nächsten Brücke oder in einem Café abwarten. Überrascht einen eine geschlossene, graue Wolkenfront, sollte man vorgesorgt haben.
Dafür gibt es viele Möglichkeiten: Überschuhe, wasserdichte Socken oder gleich die richtigen Stiefel. Was aber funktioniert in welcher Situation am besten?
Wichtig: der Wettercheck
Bevor es losgeht, sollte man auf jeden Fall den Wetterbericht abfragen. Selbst wenn es nur eine geringe Regenwahrscheinlichkeit gibt, macht es Sinn, zu wasserdichten Socken zu greifen.
Es gibt verschiedene Hersteller, die diese im Sortiment führen. Der britische Hersteller SealSkinz hat sich sogar darauf spezialisiert und hat wasserdichte und atmungsaktive Strümpfe im Sortiment, die sich tragen lassen wie normale Socken.
Gefertigt werden die Wundersocken in Handarbeit. Die Dreilagenkonstruktion haben sich die Engländer sogar patentieren lassen.
Schon länger auf dem Markt und durchaus sturmerprobt: Gore-Tex-Socken. Seit vielen Jahren ist Gore-Tex erste Wahl für alle Outdoor-Aktivitäten.
Und was dem Trekkingfan billig, kann dem Biker nur recht sein. Im Handel gibt es zahlreiche Socken mit entsprechendem Anteil an diesem vielseitigen und zuverlässigen Material.
Wer unterwegs von einem Guss überrascht wird und nicht für eine entsprechende Fussbekleidung gesorgt hat, der sollte wenigstens Einkaufstüte und Gummiringe dabei haben.
Schuhe aus, Tüte drüber, mit Gummiringen befestigen, Schuhe an, weiterfahren. Das ist zwar nicht die eleganteste und beste Lösung, aber immer noch angenehmer, als tropfnasse Füsse auf dem Bike zu bekommen.
Trockene Füsse dank Überschuhen
Für längere Touren, bei denen sich das Wetter schlecht vorhersagen lässt, sind Überschuhe im Gepäck empfehlenswert. Diese sind in der Regel aus Latex/Gummi oder Nylon.
Jene Exemplare aus Latex fühlen sich zwar an wie ein Gartenschlauch, dafür sind sie selbst nach stundenlanger Fahrt durch strömenden Regen noch absolut wasserdicht.
Beim Kauf darauf achten, dass die Sohle rutschsicher und trittfest ist. Schwachstelle dieser Überschuhe ist der meist zu kurze Schaft.
Daher müssen die Beinabschlüsse der Regenkombi unbedingt darüber gestülpt werden, sonst kann Wasser in die Stiefel laufen und der ganze Aufwand wäre vergebens gewesen.
Lästig bei Gummistiefeln ist die Prozedur beim An- und Ausziehen. Es kann reichlich Nerven kosten, bis man die sperrigen Treter endlich angezogen hat.
Schnell und einfach hingegen verpackt man seine Füsse in Überschuhen aus Nylon. Dabei empfiehlt es sich, solche mit durchgehender Laufsohle zu wählen. Diese verhindert, dass Spritzwasser von unten eindringt – und auch, dass man an Fussrasten oder den Schalthebel hängen bleibt, was wirklich gefährlich werden kann.
Wie wasserdicht die Nylon-Überzieher sind, das hängt von der Nahtverarbeitung ab. Denn jede Naht kann potenziell Wasser durchlassen. Daher sollten alle Nähte doppelt verschweisst sein.
Ansonsten finden selbst feine Wassertropfen ihren Weg durch kaum wahrnehmbare Löcher in Nähten. Genug, um nach einer längeren Tour nasse Füsse zu bekommen.
Nicht ganz ungefährlich und oft nicht beachtet: heisse Auspuffrohre und Krümmer. Berührt man diese mit den Nylonüberschuhen, hat man schnell ein Loch eingebrannt. Ausnahme bilden hier hitzebeständige Modelle, die zumindest nicht sofort durchschmoren.
Wasserdicht von Anfang an
Wer auf Nummer Sicher gehen will, der entscheidet sich für wasserdichte Motorrad-Stiefel. Dabei sollten Sie genau auf die Passform achten.
Wenn es drückt, zwickt oder scheuert, Finger weg! Gerade Modelle mit Knöchelprotektoren können, wenn sie nicht richtig sitzen, schmerzende Druckstellen bilden, die einem die selbst die schönste Tour vermasseln.
Bei den Stiefeln findet sich für jeden Biker das richtige. Von robusten Adventure-Boots für Schotterpistenfans über Sportstiefel mit Schleifern für Racer bis hin zu klassischen Boots für Chopperfahrer. Selbst der coolste Rocker mag keine nassen Füsse auf dem Bike.
Beim Kauf sollte man jedoch genug Zeit mitbringen, damit man die einzelnen Modelle genau testen kann. Hilfreich ist, wenn man sich samt Schuh auf ein Testtöff setzen kann. Manche Druckstelle spürt man erst in der entsprechenden Haltung auf dem Bike.
Die richtige Vorbereitung ist alles
Fahren bei Nässe ist nicht jedermanns Sache.
Plötzlich einsetzender Regen verwandelt die Strassen oft in Rutschbahnen.
Selbst leichter Niesel sorgt oft für einen Schmierseifeneffekt.
Für jeden Biker sind regennasse Strassen so ohnehin schon eine Herausforderung.
Daher ist es wichtig, dass wenigstens die Ausrüstung stimmt. Wer oben genannte Accessoires im petto hat, kann sich flexibel entscheiden, welche die richtigen sind und erspart sich böse Überraschungen.
Dabei aber nicht nur die Füsse im Blick halten, sondern auch darauf achten, dass man das richtige Equipment für Kopf und Body hat!