Action-Cams für Motorradfahrer liegen im Trend – um die schönsten Touren auf Video zu bannen, Geschwindigkeit und rasante Kurvenfahrten einzufangen oder um den eigenen Fahrstil zu verbessern. Wie bei den meisten Sportarten, bei denen Tempo im Spiel ist, geht es jedoch auch bei Action-Cams für Motorradfahrer in erster Linie um den Spass. Diverse Kamerahersteller haben mittlerweile Action-Cams für Motorradfahrer in unterschiedlichen Preisklassen im Programm.
Wichtig ist, was drin ist: Auflösung, Aufnahmewinkel und Bildwiederholungsfrequenz
Die meisten Action-Cams für Motorradfahrer besitzen inzwischen standardmässig Full HD, also eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Wenn Sie Ihre Aufnahmen auf einem grossen Flachbildschirm mit Ultra-HD- oder 4K-Technologie (bis 4096 x 2304 Pixel) zeigen möchten, macht auch eine höhere Auflösung Sinn.
Gleiches gilt, wenn Sie in die Aufnahmen hineinzoomen möchten, um Ihren Zuschauern Details der Landschaft zu zeigen.
Bei Action-Cams für Motorradfahrer ist es eine Grundsatzentscheidung: Möchten Sie, dass der Zuschauer die Strasse so sieht, wie sie tatsächlich vor Ihnen lag? Dann müssen Sie möglicherweise in Kauf nehmen, dass zum Beispiel auch mal Ihr Arm im Bild zu sehen ist.
Wenn Sie dies vermeiden und mehr von der umgebenden Landschaft filmen möchten, bleibt nur eine Kamera mit einem grösseren Aufnahmewinkel. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass eine weitwinklige Aufnahme immer etwas verzerrter ist.
Hier bieten sich Action-Cams für Motorradfahrer an, bei denen der Aufnahmewinkel frei verstellbar ist. Sie sollten jedoch berücksichtigen, dass die angegebene Full-HD-Auflösung meist nicht für den grösstmöglichen Aufnahmewinkel gilt.
Bei Action-Cams für Motorradfahrer ist die Bildwiederholungsfrequenz ein wichtiges Kriterium. Sie gewährleistet eine flüssige Darstellung des Bildes.
Als Orientierung gilt hier: ab 30 Bildern pro Sekunde wird die Darstellung ruckelfrei.
Der Nachteil: Die Datenmengen werden grösser, was zu Lasten des Speicherplatzes geht. Wenn Sie Hobbyfilmer sind, sollten Sie sich überlegen, welche Qualität für Ihre Zwecke ausreichend ist.
Weitere wichtige Merkmale: Speicher, Akku, Bedienung und Halterung
Damit der private «Blockbuster» über den Trip entlang der Mittelmeerküste nicht zum Kurzfilm wird, sollten Action-Cams für Motorradfahrer über einen ausreichend grossen Speicher verfügen. 32 GB sind eine gute Grösse. Darauf finden für gewöhnlich zwischen 2 und 3 Stunden Filmmaterial Platz.
Die Akku-Laufzeit von Action-Cams für Motorradfahrer variiert je nach Hersteller und Modell. Normalerweise reicht eine Akkuladung etwa 2 Stunden.
Wenn Sie die Aufnahmezeit verlängern möchten, kann die Verwendung eines externen Akkus helfen. Bei einigen Action-Cams für Motorradfahrer ist es ausserdem möglich, das Gerät während der Fahrt über die Bordsteckdose des Motorrads zu laden.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die einfache Bedienung – auch während der Fahrt und mit Handschuhen! Filigrane Bedienelemente können nicht nur lästig sein, sondern die schönsten Aufnahmen zunichte machen. Integrierte Laserpointer oder ein Display mit Live-View-Funktion stellen sicher, dass Sie tatsächlich Ihre Fahrt über die spektakuläre Serpentinen-Strasse filmen und nicht nur den schnöden Asphalt oder den Himmel.
Neben der technischen Ausstattung müssen bei Action-Cams für Motorradfahrer auch die Befestigungen solide, passend – und bestenfalls im Lieferumfang enthalten sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Kamera zusätzlich mit Klebeband sichern.
Solide Mittelklasse: Garmin Virb Elite
Im Test untersuchen wir die Garmin, um Ihnen eine solide Cam der Mittelklasse zu präsentieren. Das zeichnet sie aus:
- Maximale Auflösung: 1920 x 1080 Pixel
- Maximale Bildwiederholfrequenz: 60 Bilder pro Sekunde
- Maximaler Aufnahmewinkel: k. A.
- Speichermedium: Micro-SD
- Dateiformat: MP4, JPEG
- Display: 1,4 Zoll LCD
- Grösse: 32 x 53 x 111 mm
- Gewicht: 180 g
- Lieferumfang: Daten- und Ladekabel, Bedienungsanleitung, Kamerahalterung, Klebepads, Adapterverbindung
Unter den Action-Cams für Motorradfahrer bewegt sich Garmin Virb Elite im Mittelklasse-Segment.
Die Kamera begeistert durch ihre solide, widerstandsfähige Verarbeitung. Die Garmin Virb Elite ist wasserdicht – auf ein zusätzliches Schutzgehäuse kann verzichtet werden.
Bei der Qualität von Video- und Tonaufnahmen liefert die Action-Cam ordentliche Ergebnisse. Die Farben sind satt, das Bildrauschen minimal und das Motorengeräusch wird naturgetreu wiedergegeben.
Ändern sich die Lichtverhältnisse, reagiert die Blende allerdings relativ langsam. Zudem können im Weitwinkelmodus Verzerrungen auftreten.
Die Bedienung der Garmin Virb Elite erfolgt über einen grossen Schieberegler. Auch mit Handschuhen ist dies relativ problemlos möglich.
Die Menüführung ist gut verständlich und intuitiv. Dank des ausreichend grossen Displays hat man während der Fahrt die Kameraeinstellungen gut im Blick.
Wenngleich die Garmin Virb Elite auch für andere Sportarten wie Mountain Biken oder Skifahren ausgelegt ist, so ist die im Lieferumfang enthaltene Halterung sehr gut auf die Ansprüche von Motorradfahrern abgestimmt.
Das unterscheidet sie von anderen Action-Cams für Motorradfahrer, bei denen Lenkerhalterungen für das Motorrad nur gegen Aufpreis erhältlich sind.
Videos auf Profiniveau: GoPro Hero 5 Black
- Maximale Auflösung: 4.000 x 3.000 Pixel
- Maximale Bildwiederholfrequenz: 30 Bilder pro Sekunde
- Maximaler Aufnahmewinkel: 149 Grad
- Speichermedium: MicroSD
- Dateiformate: MP4, JPEG, RAW
- Display: 2″-LCD-Farb-Touchscreen sowie LCD-Monochrom-Frontdisplay (17 x 17 mm)
- Grösse: 62 x 44 x 32 mm
- Gewicht: 117 g
- Lieferumfang: Kamerarahmen, Klebehalterungen, GoPro-Standardbefestigung, Daten- und Ladekabel; Extrazubehör: Lenkerhalterung Pro Handlebar (gegen Aufpreis)
Videoaufnahmen auf Profiniveau bietet die GoPro Hero 5 Black. So liefert die GoPro Hero 5 Black gestochen scharfe Bilder und brillante Farben.
Der Bildstabilisator sorgt dafür, dass das Verwackeln relativ gering gehalten wird. Auch bei wechselnden Lichtverhältnissen ist die Action-Cam in der Lage, schnell umzublenden.
Wenngleich die Motorgeräusche realistisch wiedergegeben werden, so ist der Fahrtwind etwas zu dominant.
Auch der Bedienkomfort der GoPro Hero 5 Black ist zwar dank Touchscreen und Sprachsteuerung grundsätzlich gut. Trägt man jedoch Handschuhe, wird die Steuerung der Kamera deutlich schwieriger.
Bei der Verarbeitung können sich Käufer von Action-Cams für Motorradfahrer auf bewährte GoPro-Qualität verlassen. So ist das Gehäuse gewohnt hochwertig verarbeitet. Selbstverständlich ist auch diese Action-Cam aus der GoPro-Familie wasserdicht (bis 30 m).
Leider sind auch bei diesem Gerät nur die GoPro Standard-Befestigung und Klebepads für die Befestigung am Helm im Lieferumfang enthalten. Für die stabile, vibrationssichere ProHandlebar Lenkerhalterung müssen Biker einen zusätzlichen Aufpreis berappen.
Garmin versus GoPro
Action-Cams für Motorradfahrer gibt es wie Sand am Meer. Vor dem Kauf gilt es zu überlegen, welches Modell den eigenen Ansprüchen gerecht wird.
Wenn Sie eher «Hobbyfilmer» sind, tut es sicher auch ein Modell im unteren Preissegment. Für gelegentliche Aufnahmen sind diese Action-Cams für Motorradfahrer durchaus akzeptabel.
Möchten Sie Ihre Touren in Form besonders hochwertiger Videoaufnahmen konservieren, sollten Sie etwas tiefer in die Tasche greifen.
Neben Bild- und Tonqualität und einer komfortablen Bedienung sollten Sie den Lieferumfang prüfen: Lenkerhalterungen sind vielfach nur gegen Aufpreis erhältlich.
Unser Favorit aus den beiden vorgestellten Modellen ist die Garmin Virb Elite.
Duellsieger ist diese Actioncam deshalb, weil sie für Motorradfahrer auch mit Handschuhen leichter zu bedienen ist. Weiterer unschlagbarer Vorteil ist die in der Lieferung enthaltene Halterung, die sich gut für Motorräder eignet. Video- und Tonaufnahmen sind von guter Qualität – wenn auch nicht auf dem Profiniveau der GoPro.
Wenn Ihnen die Technik wichtiger ist als eine angenehme Handhabung für Biker, entscheiden Sie sicher anders…