Wie der Notbremsassistent Leben rettet und die Strassen sicherer macht

Jedes Jahr gibt es hunderttausende Verkehrsunfälle. Ein Grossteil davon ist auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen.

notbremsassistentGerade jüngere Autofahrer überschätzen sich und unterschätzen die tatsächliche Länge der Bremswege, so dass es immer wieder auf den Strassen kracht.

Doch langsam finden die Fahrerassistenzsysteme in den Autos immer mehr Verbreitung und können so die Strassen für Verkehrsteilnehmer und auch Fussgänger sicherer machen.

Gerade der sogenannte Notbremsassistent kann durch seine vorausschauende Fahrweise vor potenziell überhöhten Geschwindigkeiten warnen und die Unfallzahlen signifikant sinken.

Der Notbremsassistent als Errungenschaft im Autoverkehr

Fahrzeuge mit eingebautem Notbremsassistent werden heutzutage in fast allen hochpreisigen Autoklassen der gängigen Autohersteller verbaut. Sie sind ein beliebtes Ausstattungsmerkmal.

So gibt es eigene Notbremsassistent-Systeme von Daimler, BWM, Honda, Volvo, Ford und Volkswagen. Sie werden zwar unter unterschiedlichen Bezeichnungen vermarktet, sind von der Funktionalität aber sehr ähnlich.

Die Fahrzeuge mit eingebautem Notbremsassistent sind üblicherweise mit Sensoren ausgestattet, die ausserhalb der Fahrzeugkarosserie und im Fahrzeugcockpit angebracht, beziehungsweise verbaut sind. Sie werten Metriken wie die Beschleunigung, die aktuelle Geschwindigkeit, die Lenkradstellung und den Lenkradwinkel aus.

Der Bordcomputer wertet diese Daten aus und greift aktiv ein, sobald er Indizien für eine Gefahrensituation erkennt und ein Aufprall oder eine Kollision unvermeidlich ist.

Dazu gibt es mehrere Einzelfunktionen, die alle voneinander unabhängig agieren, aber auch im Zusammenspiel wirken können.

Über mehrere Instanzen wird der Fahrer durch Warnsignale dazu angehalten, die Geschwindigkeit zu verringern. Der Fahrer soll selbständig aktiv werden, bevor der Notbremsassistent eingreift.

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  • Daher sind die Algorithmen der Gefahrenenerkennung mit einem hohen Schwellenwert ausgestattet, um ein zu frühes Eingreifen des Assistensystems zu verhindern.

    Die tatsächliche autonome Einleitung einer Vollbremsung erfolgt deshalb nur im äussersten Notfall kurz vor einer drohenden Kollision und ist entsprechend selten.

    Die Auffahrwarnung

    Der Notbremsassistent beinhaltet auch eine Auffahrwarnung, die per Kamera oder mit Radarsensoren die Umgebung des Autos untersucht.

    Bei zu geringem Abstand zum Vorderwagen warnt sie zunächst durch ein akustisches Signal den Fahrzeugfahrer im Wagen.

    Das System kann allerdings nicht den Bremsvorgang einleiten oder die Geschwindigkeit verringern.

    Es dient lediglich als akustisches Warnmittel bei drohenden Kollisionen mit anderen Fahrzeugen. Nach demselben Prinzip funktionieren auch die akustischen Einparkhilfe, die den Hinter- und notbremsassistentden Vorderabstand des Fahrzeugs beim Rangieren in Parklücken misst.

    Der Notbremsassistent

    Der Notbremsassistent nutzt ebenfalls Sensoren zur Überwachung der unmittelbaren Umgebung des Fahrzeugs, kann aber unterstützend in den eingeleiteten Bremsprozess des Fahrers bei einer drohenden Kollision eingreifen.

    Das System erkennt eine bevorstehende Kollision und errechnet den Bremsweg. Daraus errechnet es wiederum die aufzuwendende Bremsstärke, die notwendig ist, um einen Aufprall zu vermeiden.

    Tritt der Fahrzeugführer in die Bremsen, passt der Notbremsassistent automatisch den Bremsdruck an und vermindert so das Aufprallrisiko.

    Der eigentliche Bremsvorgang muss also auch hier vom Fahrzeugfahrer eingeleitet werden, das System handelt nicht eigenständig.

    Die autonome Notbremsung

    Einige Notbremsassistenten haben zusätzlich ein autonomes Notbremssystem eingebaut, das autonom tätig wird und eigenständig einen Bremsvorgang ausführt.

    Dies geschieht dann, wenn der Notbremsassistent eine Gefahrensituation erkennt, doch trotz der akustischen Warnsignale keine Verminderung der Geschwindigkeit durch den Fahrer eingeleitet wird.

    Wird der errechnete Abstand zu gering, löst der autonome Notbremsassistent eine Vollbremsung aus. So versucht das System, den Aufprall mit einem Fahrzeug durch Verringerung der Fahrgeschwindigkeit zu vermeiden.

    Das System wird in diesem Fall selbstständig aktiv und bremst den Wagen ohne Einwirkung des Fahrers ab.

    Das Risiko des Auffahrunfalls wird immer wieder unterschätzt

    Fast alle Autofahrer unterschätzen die Länge des Bremsweges selbst bei kleineren Geschwindigkeiten und halten daher oftmals nicht genügend Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Wagen.

    Durch diese fatale Fehleinschätzung kommt es immer wieder zu Auffahrunfällen. Solche «kleinen Unfälle» können bereits ab Geschwindigkeiten von 50 Km/h aufwärts tödlich für die Insassen des Wagens enden.

    Doch auch Schleudertraumata und kleinere Verletzungen sind mindestens eine Konsequenz dieser Unfälle. Durch Notbremsassistenten kann daher der Insassenschutz und die Fahrzeugsicherheit nachweislich deutlich erhöht werden.

    Da die Systeme auch Radfahrer richtig einordnen können und sogar Fussgänger erkennen, werden auch weniger Personen in Verkehrsunfälle verwickelt, beziehungsweise die Folgen des notbremsassistentZusammenstoßes werden durch die Notbremsung abgeschwächt.

    Durch den Abstandsregler kann aber bereits das Risiko des zu dichten Auffahrens auf den Vorderwagen effektiv minimiert werden, so dass potenzielle Gefahrensituationen gar nicht erst entstehen.

    Fazit

    Egal ob aus Müdigkeit, aufgrund von Zeitdruck oder durch Ablenkung, Auffahrunfälle sind immer noch Spitzenreiter in der Liste der Verkehrsschäden.

    Wer bei einer Geschwindigkeit von 50 Km/h für eine Sekunde aus dem Fenster wirft, verlängert sich der Bremsweg um ziemlich genau 15 Meter.

    Der Notbremsassistent setzt genau hier an und ist als vorausschauendes Fahrassistenzsystem eine ausserordentliche Hilfe für den Fahrer.

    Notbremsassistenten gehören heutzutage bei den meisten Neuwagen zur Grundausstattung. Oder sie sind gegen ein geringen Aufpreis als Zusatzpaket im Angebot enthalten.

    Studien des ADAC haben bereits gezeigt, dass Abstandsregler und Notbremsassistenten das Risiko des Auffahrunfalls erheblich verringern und damit einen positiven Einfluss auf den gesamten Strassenverkehr haben.

    Gleichzeitig sollte aber auch nicht vergessen werden, dass der Notbremsassistent nur für den Notfall entwickelt worden ist und das eigenständige Bremsen nicht ersetzen soll.

    Aufmerksamkeit und Augen auf im Strassenverkehr gilt also auch mit dem eingebauten Notbremsassistenten als oberste Devise!

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