Klar, Motorrennsport ist gefährlich. Gefahren liegen geradezu in der Natur des Motorsports.
Doch dank diverser Sicherheitsvorkehrungen ist der Sport deutlich weniger riskant geworden als er es noch in früheren Zeiten war.
In modernen Automobilsportarten wie der Formel 1 oder der DTM lassen sich die Unfallgefahren mittlerweile stark regulieren.
Trotzdem zeigen Vorfälle wie der tragische Unfalltod des Formel-1-Rennfahrers Jules Bianchi im Jahr 2015, dass das Gefahrenpotenzial noch immer groß ist.
Etwas anders verhält es sich in der MotoGP. Auch hier wird viel für die Sicherheit der Fahrer und aller anderen Beteiligten getan.
Allerdings sind in dieser Sportart Verletzungen wie Knochenbrüche an der Tagesordnung.
Auch hier liegt der letzte tödliche Unfall von Marco Simonchelli im Jahr 2011 nicht allzu weit zurück.
Höchst riskante Rennen wie das legendäre Motorradrennen «Tourist Trophy» auf der Isle of Man spielen noch einmal in einer ganz anderen Liga. In diesem Hochgeschwindigkeitsrennen mit geringen Sicherheitsvorkehrungen ist der Tod so etwas wie ein ständiger Begleiter der Teilnehmer.
Zahlreiche Sicherheitsmassnahmen im modernen Rennsport
Wie viel Angst ein Formel-1-Rennfahrer nun wirklich vor schweren Unfällen haben muss, lässt sich nur schwer einordnen.
Es gibt ständig neue Maßnahmen wie zum Beispiel den Halo-Cockpitschutz in der Formel 1, der den Fahrer vor herumfliegenden Teilen schützen soll.
Von solchen wurde vor der Einführung zum Beispiel der damalige brasilianische Ferrari-Pilot Felipe Massa bei der Qualifikation zum Grossen Preis von Ungarn im Jahr 2009 am Kopf getroffen. Es handelte sich dabei offenbar um eine Radfeder vom Brawn-Boliden seines Landsmanns Rubens Barrichello.
Auch die Kopf-und Nackenstütze HANS leistet ihren Beitrag dazu, dass das Risiko nicht mehr mit jenem der Anfangszeiten des Grand-Prix-Sports vergleichbar ist.
Dank immer sicherer Autos und Strecken muss bei einem Rennen normalerweise niemand mehr um sein Leben fürchten.
Noch in den 70er-Jahren und bis in die 80er-Jahre hinein musste ein Fahrer stets damit rechnen, den nächsten Grand Prix nicht mehr zu erleben.
Der berühmte Unfall von Niki Lauda im Jahr 1976 auf der Nürburgring-Nordschleife ist sicher das populärste Beispiel für die damaligen Gefahren der Formel 1.
Auch wenn der schwere Crash der österreichischen Grand-Prix-Legende nicht tödlich ausging, steht er doch exemplarisch für die früheren Gefahren im Motorsport.
Zahlreiche Tode im Cockpit wie jene von Jochen Rindt oder Gilles Villeneuve belegen unmenschliche Risiken.
In der heutigen Zeit ist die Formel 1 zwar weit davon entfernt, doch birgt ein Cockpit eines F1-Boliden immer noch deutlich höhere Gefahren als zum Beispiel ein normaler Bürojob.
Trotzdem fühlen sich die meisten Piloten in ihren Cockpits vollkommen sicher und müssen keine übertriebenen Risiken mehr eingehen.
Mitunter fürchten sich die Menschen im Strassenverkehr mehr als Formel-1-Piloten bei einem Rennen.
Starke Risiken im Motorradrennsport
Doch sind Motorsportler andere Menschen, bei ihnen spielt das Adrenalin eine wichtige, belebende Rolle. Sie haben ein anderes Furchtempfinden und ersetzen Angst durch Mut.
Sie kommen zum Grossteil aus reichen Familien und haben es im Leben gar nicht nötig, viele Risiken einzugehen. Es sind Leidenschaft und Siegeswille, der Wunsch nach Ruhm und Ehre, die sie antreiben.
Wie bereits angedeutet, ist das Verletzungs- und Sterberisiko im Motorradrennsport noch einmal ein ganz anderes als im Automobilrennsport.
Immer wieder fallen Fahrer wegen der hohen Risiken, die sie für vordere Platzierungen eingehen, verletzungsbedingt aus.
Ein junges Beispiel betrifft den dreimaligen MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo, der in Folge mehrerer schwerer Stürze monatelang ausfiel.
Viel schwerwiegender ist, dass die 2019er-Ausgabe der «TT» auf der Isle of Man zwei Todesopfer forderte.
Auch die legendäre Langstrecken-Rallye «Dakar» weist regelmässig Todesopfer aus. Hier sind der Automobil-, Motorrad- und LKW-Rennsport in einer Veranstaltung kombiniert.
Ein Beispiel aus dem Automobilrennsport für Gefahren ist die amerikanische IndyCar-Serie. Bei einem solchen Rennen verlor zum Beispiel der Italiener Alessandro Zanardi bei einem Unfall auf dem Lausitzring beide Beine.
Motorsportler verunglücken bei anderen Sportarten
Doch es gibt auch andere Beispiele, die den Motorsport im Vergleich zu anderen Sportarten harmlos aussehen lassen.
So war es bekannterweise ein schwerer Ski-Unfall, der den Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher in ein Koma und in eine bis heute andauernde Abstinenz von der Öffentlichkeit zwang.
In seiner aktiven Karriere war ein Beinbruch infolge eines Crashs in Silverstone im Jahr 1999 die schwerste Verletzung, die sich «Schumi» zugezogen hatte.
Allerdings bekam er den tödlichen Unfall von Ayrton Senna beim Grossen Preis von San Marino im Jahr 1994 hautnah mit, was ihn schwer mitnahm. Zuvor waren beide erbitterte Konkurrenten gewesen.
Auch der MotoGP-Weltmeister von 2006, Nicky Hayden, verunglückte im Jahr nicht bei einem Rennunglück, sondern bei einem Fahrradunfall mit tödlicher Folge.
Bei Motorradunfällen hatte sich der US-Amerikaner nie schwer verletzt.
Motorrennsport ist gefährlich!
Alles in allem sind die Gefahren des Motorsports nicht zu unterschätzen. Moderne Sicherheitsvorkehrungen kommen in verschiedenen Rennserien in unterschiedlicher Weise zum Tragen.
So dürfen sich zum Beispiel Formel-1-Rennfahrer in ihren Cockpits weitgehend sicher fühlen. Trotz dessen sind schwere Unfälle immer noch möglich.
Bei anderen Rennen wie auf der Isle of Man haben Unglücke wie in der «grauen Vorzeit» der Formel 1 ihre Regelmässigkeit.
Der Motorrennsport bleibt eine Risiko-Sportart.