Zu niedriger Luftdruck kann selbst den besten Reifen das Leben kosten. Warum das so ist und welche Auswirkungen ein zu niedriger Luftdruck auf Ihre Reifen und Ihr Auto hat, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist zu niedriger Reifendruck?
Zunächst einmal: Sie finden den richtigen Luftdruck für Ihre Reifen in Ihrem Fahrzeug. Sei es in der Bedienungsanleitung, im Tankdeckel oder an einer anderen Stelle.
Der richtige Reifendruck variiert von Fahrzeug zu Fahrzeug. Denn er hängt vom Gewicht ab, das die Reifen tragen müssen.
Stellen Sie sich nur einmal vor: Das komplette Gewicht Ihres Autos lastet auf Ihren Reifen!
Tragendes Element ist die Luft, die von einer Gummimischung, also Ihren Reifen, umgeben wird.
Deshalb ist es auch wichtig, den Druck anzupassen. Sie benötigen einen höheren Druck, wenn die gesamte Familie im vollgestopften Auto in den Urlaub fährt. Weniger hingegen für Ihren täglichen Weg zur Arbeit, alleine im Auto und ohne große Last.
Im Winter empfiehlt es sich, den Druck um 0,2 Bar zu erhöhen. So kann die Kälte ausgeglichen werden.
Die Hersteller ergänzen daher Ihre Angaben zum Reifendruck um Teillast- und Volllastdruck.
Als zu niedrig gilt der Luftdruck Ihres Reifens bereits dann, wenn er um 0,2 bar unter dem geforderten Wert liegt.
Bereits dann sind Sie nicht mehr sicher unterwegs! Ausserdem verschwenden Sie Geld…
Finanzielle Risiken bei zu niedrigem Luftdruck
Mit zu geringem Luftdruck fährt Ihr Reifen nicht optimal. Optimal ist das, was der Hersteller Ihnen verspricht: Die Laufleistung, der Rollwiderstand, der Spritverbrauch etc.
Das Problem beginnt damit, dass der Reifen mit zu niedrigem Luftdruck nicht mehr ideal auf der Fahrbahn aufliegt. Stattdessen fährt er hauptsächlich aussen an den “Schultern” und wird damit vor allem seitlich abgenutzt.
Damit ist natürlich die Abnutzung ungleichmässig. Die logische Konsequenz ist also zum Einen, dass der Verschleiss deutlich erhöht ist. Laut Studien der Hersteller sogar um ganze 30%!
Und nicht nur das! Der falsche Reifenluftdruck sorgt auch für eine massiv geringere Kilometerleistung!
Damit verkürzt sich die Lebensdauer Ihres Reifens und Sie müssen früher wieder in die Tasche greifen, um Neue zu besorgen.
Gleichzeitig erhöht sich auch der Rollwiderstand Ihrer Reifen. Der Rollwiderstand steht in direktem Zusammenhang mit Ihrem Spritverbrauch, sodass ein höherer Spritverbrauch und damit teureres Fahren ebenfalls eine direkte Folge eines zu niedrigen Luftdrucks sind.
Als Faustregel gilt übrigens, dass pro 0,2 bar zu wenig Reifendruck 1% mehr Sprit benötigt wird. Das rechnet sich ganz schön!
Risiken für Ihre Sicherheit
Mit finanziellen Risiken kann man leben, mit Sicherheitsrisiken nicht. Doch auch diese erhöhen sich durch einen zu niedrigen Luftdruck im Reifen enorm.
Sie erinnern sich, dass der Reifen nicht mehr richtig auf der Fahrbahn aufliegen kann?
Daraus folgt, dass der Grip geringer wird.
Häufig kann es so passieren, dass das Heck ausbricht.
In der Regel merkt man zuerst, dass es beispielsweise beim Spurwechsel unruhig wird. Dann heisst es: Fuss vom Gas, rechts ran, nicht mehr weiter fahren!
Gerade in Kurven bedeutet das Gefahr. Mit einem zu niedrigen Luftdruck fliegt man schneller aus der Kurve als einem lieb ist.
Probleme an der Vorderachse bekommt man dadurch zu spüren, dass der Wagen “nicht mehr sauber läuft”. Auch in diesem Fall: Halten, Reifendruck kontrollieren, verbessern.
Gefährlich wird es bei den Dingen, die Sie nicht spüren. In diesem Fall ist das Ihr Bremsweg, der sich durch einen zu niedrigen Reifendruck verlängert.
Sie kommen also nicht mehr wie gewohnt zum Stehen und müssen früher auf die Bremse treten. Das Risiko für Auffahrunfälle erhöht sich.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor, der dazu kommt, ist das Risiko um Aquaplaning. Da Ihre Reifen durch die verringerte Auflagefläche nicht mehr korrekt aufliegen, erhöht sich auch das Risiko für Aquaplaning.
Der Verschleiss Ihrer Reifen, der durch zu niedrigen Druck zustande kommt, bedeutet ebenfalls ein Sicherheitsrisiko.
Gerade auf der Autobahn erhitzen sich die Reifen zu schnell. Denken Sie nur daran, wie oft Sie Reifenteile auf der Fahrbahn sehen! Denn bei Überhitzung fallen sie ab.
Kann auch zu hoher Luftdruck schaden?
Die Antwort auf diese Frage ist ein eindeutiges Ja. Auch zu hoher Luftdruck stellt eine Gefahr für Ihre Sicherheit dar.
Ein Reifendruck gilt ab 0,3 bar erhöht als problematisch.
Denn auch hier liegt der Reifen nicht mehr ideal auf der Fahrbahn auf.
Frühzeitiger, schneller Verschleiss sind auch hier die finanzielle Folge. Durch den abnehmenden Grip drehen die Reifen schneller durch.
So beeinträchtigt auch ein zu hoher Reifendruck Fahrkomfort und Fahrstabilität.
Wie umgehe ich das Problem des zu niedrigen Luftdrucks?
Sie wissen nun, dass zu niedriger Luftdruck eine Gefahr darstellt und Ihre Reifen kaputt macht. Auch mit zu hohem Luftdruck tun Sie sich oder Ihren Reifen keinen Gefallen.
Das Problem können Sie jedoch leicht lösen!
Sie müssen nichts weiter tun als regelmässig den Luftdruck Ihrer Reifen überprüfen. Im Idealfall überprüfen Sie ihn alle 14 Tage.
Das können Sie an jeder Tankstelle tun. Tanken müssen Sie schliesslich sowieso. Sie benötigen dafür nicht viel Zeit und es kann Ihnen einige Unannehmlichkeiten sparen.
Denken Sie auch daran, dass Sie bei Fahrten mit viel bzw. mit mehr Last als gewöhnlich den Luftdruck anpassen müssen. Das tritt zum Beispiel ein, wenn Sie mit voll bepacktem Auto in den Urlaub fahren.
Auch zu hoher Reifendruck schadet. Deshalb sollten Sie nicht prophylaktisch mehr Luft füllen als vom Hersteller empfohlen.
Für die Luft, die Ihre Reifen brauchen, müssen Sie jedoch kein Geld ausgeben.
Die Vorteile des richtigen Luftdrucks hingegen sind überzeugend: Weniger Verschleiss, weniger Spritverbrauch, richtiges Aufliegen der Reifen auf der Fahrbahn.