Tipps gegen Rückenschmerzen auf dem Motorrad

Motorradfahrer müssen sich immer wieder mit Rückenschmerzen quälen. Besonders die Haltung auf dem Motorrad spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie Sie die korrekte Haltung auf Ihrem Motorrad einnehmen und was Sie sonst noch gegen die Schmerzen im Rücken machen können, erfahren Sie hier.

Die richtige Sitzhaltung

Die korrekte Sitzhaltung auf dem Motorrad ist nicht nur wichtig, um Rückenschmerzen zu vermeiden, sondern auch, um ein sicheres Fahren zu gewährleisten. Denn wenn die Beweglichkeit Ihres Nackens, Ihrer Schultern und somit Ihres Kopfes eingeschränkt ist, so ist auch Ihr Sichtfeld beschränkt.

Bei der korrekten Sitzhaltung genügt es aber nicht, dass Ihr Rücken gerade ist. Von der Handhaltung bis zur Fußpositionierung muss für eine optimale Haltung alles ergonomisch an Ihren Körper angepasst sein. Ihr Rücken sollte zwar gerade sein, sich jedoch auch nicht im Hohlkreuz befinden. Zudem sollten Ihre Arme leicht angewinkelt sein.

Müssen Sie Ihre Arme durchstrecken, um den Lenker zu erreichen, so ist dieser zu weit von Ihnen entfernt. Dann muss entweder der Lenker weiter zu Ihnen gebracht werden oder Ihre Sitzposition muss weiter nach vorne geführt werden.

Da es nicht für alle Positionen am Motorrad Einstellungsmöglichkeiten gibt, ist eine Anpassung Ihrer Maschine an Ihre Ergonomie meist mit einem Umbau verbunden, der unter Umständen auch teuer werden kann. Sie sollten deshalb schon beim Kauf Ihres Motorrads darauf achten.

Falls Sie sich einen Umbau Ihres Motorrads nicht leisten können, sollten Sie zumindest von allen Einstellungsmöglichkeiten Gebrauch machen.

Zu einer korrekten Haltung gehört zudem ein leicht nach vorne gekipptes Becken, sowie eine leichte Körperspannung in den Beinen und im Oberkörper. Ihre Hände hingegen sollten entspannter sein und die Griffe locker umfassen.

Der Einfluss der Lenkerhöhe und -breite auf die Sitzhaltung

Die Lenkerhöhe und die Lenkerbreite beeinflussen maßgeblich die Haltung des Oberkörpers und die Belastung der Handgelenke. Ist Ihr Lenker zu tief, zu schmal oder zu stark gekröpft (gekrümmt), kann das Schmerzen in den Handgelenken, im Rücken in den Schultern verursachen.

Ist Ihr Lenker hingegen zu hoch bzw. zu breit, können Schmerzen in den Schultern und Armen auftreten.

Der Einfluss der Sitzeinstellungen auf die Sitzhaltung

Auch eine falsche Sitzeinstellung kann Schmerzen verursachen. So kann zum Beispiel ein zu weicher Sitz zu einem Taubheitsgefühl und Schmerzen im Gesäß führen. Ein zu hoher bzw. zu breiter Sitz kann dazu führen, dass Sie sich nicht mehr sicher auf dem Boden abstützen können. Ein zu tiefer Sitz hat den Nachteil, dass sich hier schnell Arme und Beine in die Quere kommen können.

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  • Der Einfluss der Positionierung der Fußrasten auf die Sitzhaltung

    Sind die Fußrasten Ihres Motorrads falsch eingestellt und die Kniewinkel sind dadurch zu eng, ermüden die Beine sehr schnell – es kann sogar schmerzhaft für Sie werden. Sind die Kniewinkel zu weit, vermindert das die Kontrolle über das Motorrad.

    Die Motorradtypen und ihre typischen Sitzpositionen

    Der Lenker bei einem Sportmotorrad befindet sich auf gleicher Höhe mit der Sitzbank. Die Fußrasten haben eine sehr hohe Position und der Fahrer sitzt stark nach vorne geneigt und kompakt.

    Damit das Gewicht beim Supersportler nicht zu sehr auf den Handgelenken lastet, sollten Sie Ihren Oberkörper möglichst mit Ihrer Rückenmuskulatur halten.

    Der Lenker beim Chopper / Cruiser ist relativ hoch positioniert. Die Fußrasten hingegen liegen recht tief und weiter vorne am Motorrad.

    Als Fahrer sitzen Sie auf diesen Motorrädern verhältnismäßig niedrig. Da der Lenker ziemlich breit ist, müssen Sie als Fahrer Ihre Arme weit strecken, um diesen zu erreichen. Dadurch formt der Rücken des Fahrers auch oftmals einen Buckel.

    Bei einer Enduro ist die Sitzhöhe hoch. Auch der Lenker ist hoch und sehr breit.

    Dadurch können Sie als Fahrer eine aufrechte Sitzposition einnehmen und Ihre Hände umfassen unverkrampft den breiten Lenker. Ihre Knie sind leicht angewinkelt.

    Auch bei dem Allrounder sitzen Sie, ähnlich wie bei einer Enduro, relativ hoch und aufrecht. Der Lenker ist ähnlich breit, was für eine entspannte Haltung der Handgelenke sorgt.

    Mit dem richtigen Krafttraining den Schmerzen den Rücken kehren

    Sollten Sie die Tipps für die korrekte Sitzhaltung auf Ihrem Motorrad noch nicht bei der Bewältigung Ihrer Rückenschmerzen geholfen haben, so gibt es auch noch zahlreiche andere Möglichkeiten, die Sie dabei unterstützen können – wie zum Beispiel Krafttraining.

    Das richtige Krafttraining stärkt Ihre Rückenmuskulatur und stabilisiert so Ihren Rücken. Ein positiver Aspekt des Krafttrainings ist auch, dass man sich vor zukünftigen Schmerzen schützt, denn: Ein starker Rücken ist die beste Prophylaxe gegen Rückenschmerzen.

    Ein weiterer Tipp ist der Besuch einer Rückenschule. Durch verschiedene Übungen, speziell für den Rücken, wird auch hier Ihre Rückenmuskulatur gestärkt und Ihre Körperhaltung verbessert. Sind Sie sich in der Ausführung der Übungen sicher, können Sie die Rückenschule auch zu Hause im Wohnzimmer selbstständig weiter durchführen.

    Ein Geheimtipp zum Schluss

    Für Ihre Motorradausrüstung gibt es auch noch einen kleinen Tipp, wie Sie Rückenschmerzen vorbeugen können: Für die Sitzbank Ihres Motorrads sollten Sie medizinischen Schaumstoff verwenden. Dieser bietet Ihnen nicht nur einen ausgeweiteten Sitzkomfort, sondern passt sich auch noch perfekt Ihrem Körperprofil an.

    Egal welches Motorrad Sie fahren, achten Sie möglichst schon beim Kauf darauf, dass Ihre Maschine zu Ihnen und Ihrem Körper passt. Denn nur so können Sie lange Strecken mit Ihrem Motorrad und ohne Schmerzen zurücklegen.

    Wichtig ist auch, dass Sie nachschauen, welche Einstellungsmöglichkeiten es bei Ihrer Maschine gibt – nutzen Sie alle aus und stellen Sie Ihr Motorrad so gut es geht auf Sie selber ein – so können Sie beim Fahren eine möglichst entspannte Haltung einnehmen und die Fahrt erst so richtig genießen!

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