Woraus besteht Autolack?

Lackierungen können vielfältig sein und die verschiedensten Geschmäcker treffen, doch woraus besteht Autolack eigentlich? Wo früher nur zwischen einer Handvoll Farben und Lacken entschieden werden musste, gibt es heute eine riesige Bandbreite von mehr als 1000 Farbtönen. Das kann schnell überfordern!

Wenn neben der Farbe auch der Lacktyp ausgewählt werden möchte, sind viele Autokäufer gänzlich verunsichert. Doch Unterstützung naht! Was die verschiedene Lackarten beinhalten, welche es gibt und was diese auszeichnet, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Übersicht woraus Autolack besteht und Bestandteile der verschiedenen Lackschichten

Moderne Lacke sind Kunstharze, auch als Bindemittel bezeichnet. Diese sorgen unter anderem für Haftung, Glanz und Widerstandsfähigkeit gegen äussere Einflüsse.

Vor dem LackierenSämtliche Kunststofflacke, beispielsweise Decklack oder Füller, werden durch die Verbindung von Kunstharzen und den gewünschten Zusatzeigenschaften sowie weiteren Lackinhaltsstoffen hergestellt. Im Allgemeinen wird zwischen Einschicht-, Zweischicht- und Dreischichtlacken unterschieden.

Einschichtlack wird durch die Vernetzung des Harzes mit Verdünnern und Härtern erzeugt. Diese Elemente sorgen dafür, dass das Material komplett durchhärtet. So können nur einfarbige Lacke erzeugt werden, besondere Farben oder Strukturen gelingen so nicht. Einschichtlacke werden vor allem aus Kostengründen, wie bei Nutzfahrzeugen oder günstigen Bussen, eingesetzt.

Beim Zweischichtlack wird zunächst ein Basislack aufgetragen. Dieser bildet nach dem Ablüften eine matte Oberfläche. Nach dem Trocknen wird ein Zwei-Komponenten-Klarlack aufgetragen, was zu einer glänzenden Lackoptik führt und auch Metallic- sowie einfache Farbtöne ermöglicht. Bei Verwendung des Zweischichtlackes fällt Ihnen später das Polieren der Fahrzeugoberflächen deutlich leichter als bei Einschichtlackierungen.

Experten empfehlen diese Lackierung, wenn ein satter Tiefenglanz und eine gewisse Qualität mit schönem Lackstand gewünscht werden. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass sich Zweischichtlacksysteme perfekt für die Korrektur von Schrammen oder Kratzern eignen.

Mit einer Dreischichtlackierung können wechselnde Farbtöne erreicht werden. Nach dem Grundlack wird dabei eine zweite Basislackschicht aufgetragen. Nachdem auch diese noch glanzlose Fläche getrocknet ist, folgt ein Zwei-Komponenten-Klarlack. Das erzeugt ein glänzendes Erscheinungsbild. Sofern Sie auf effektvollen Tiefenglanz sowie eine individuelle Lackierung Wert legen, sollte ein Dreischichtlacksystem Ihre erste Wahl sein.

Unterschiede und Arten von Standardlackierungen

Woraus besteht Autolack - Auto orange lackiertUnter den Automobilherstellern haben sich im Standardangebot Uni-, Metallic- und Perleffektlacke etabliert. Darüber hinaus erfreuen sich Effektlacke grosser Beliebtheit. Worin unterscheiden sich die Standard-Lackarten?

Grundlegende Aufgabe des Lackes ist der Schutz Ihres Autos. Die verschiedenen Schichten sorgen dabei zum Beispiel für Rost- und Lichtschutz. Beim Betrachten des Wagens ist jedoch rein äusserlich nur der Basislack sichtbar. Dieser besteht im Normalfall aus Farbpigmenten und in manchen Fällen ergänzt durch einen Effektlack. Der abschliessende Klarlack verleiht dem Lack einen UV-Schutz, sorgt für die Waschbeständigkeit des Autos und trägt nebenbei zum Schutz vor Vogelkot oder Baumharz bei. Damit ist die Frage woraus Autolack besteht schon einmal grob beantwortet.

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  • Der Unilack hat im Vergleich zum Basislack keine Effektpigmente und ist damit auch die günstigste Variante. Das sorgt dafür, dass ihn viele Automobilhersteller in einer klein gehaltenen Farbauswahl ohne Aufpreis anbieten.

    Beispiel dafür ist der VW Golf. Hier ist beispielweise nur die Farbe Urano grau kostenlos. Sobald pigmentintensivere Farben gewünscht werden, steigt auch der Preis beim Unilack an. Ein knalliges Rot kann somit schnell 220 Franken und mehr an Aufpreis kosten.

    Wie in der Wirtschaft hängt dieser Punkt eng mit dem Angebot und der Nachfrage zusammen. Im Strassenverkehr sind deutlich mehr dunklere Farben wie Schwarz, Blau oder Grau sowie auch Silbermetallic als knallrote oder strahlend gelbe Modelle unterwegs. Das führt dazu, dass die Standardfarben günstiger zu bekommen sind, also seltenere Variationen.

    Metallic AutoBeim Metalliclack sorgt die Verbindung aus dem Basislack und zugesetzten Aluminiumteilchen für einen metallischen Glanzeffekt. Das Sonnenlicht sorgt für einen wechselnden Hell-Dunkel-Effekt. Bei vielen Herstellern fängt der Einsatz von Metalliclack bei einem Preis von ungefähr 550 Franken an.

    Besonderheiten im Einsatz von Effektlacken

    Im Vergleich zur «normalen» Metallicoptik erreichen Sie mit einem Perleffektlack eine weichere und durch die enthaltenen Teilchen auch farbigere Optik Ihres Fahrzeugs. Nicht selten werden hier künstliche Effektgeber oder Effektpigmente wie Glimmer eingesetzt.

    In der Praxis erhalten Sie mit klassischen Basislacken unter Zugabe von farbigen Teilchen einen bunten Effekt mit leuchtenden Farben. Wer also ein besonders glanzvolles und strahlendes Fahrzeug bevorzugt, sollte zu einer Uni- oder Perleffekt-Lackierung greifen. Wenn der Fokus hingegen auf einer klareren Optik der Linienführung des Fahrzeugs liegt, sollte besser ein Metalliclack gewählt werden. Der Perleffektlack ist jedoch nur einer von vielen Effektlacken.

    Beim Mattlack wird beispielswiese als Abschlussschicht kein Glanzlack, sondern ein mattierter Klarlack eingesetzt. Dieser sorgt für eine edle Optik, ist aber auch mit manuellem Aufwand bei der Reinigung verbunden.

    Bei der Verwendung eines Flip-Flop-Effektes sorgt der Lack dafür, dass das Licht je nach Einstrahlungswinkel unterschiedlich gebrochen wird. So werden optische Farbwechsel auf der Karosserie Ihres Autos erreicht.

    Fazit: Woraus Autolack besteht

    Die Varianten der Autolackierung sind vielfältig, genau wie die Antwort auf die Frage woraus Autolack genau besteht. Das erschwert die Entscheidungsfindung für eine Variante.
    Grundsätzlich können Tipps und Expertenempfehlungen bei der Auswahl Ihres Lackes helfen.

    Sollten Sie sich beispielsweise für ein tiefschwarzes Modell entschieden haben, wird eher ein Unischwarz empfohlen. Warum? Die Farbe wirkt so nicht nur besser als ein Metallic-Lack, sie ist auch deutlich günstiger. Die etwas erhöhte Anfälligkeit für mechanische Spuren ist hingegen auch nicht unerheblich.

    Im robusteren Umfeld, wie auf Baustellen oder in der Industrie, wird eher auf Einschichtlackierungen gesetzt, da Beschädigungen wie Kratzer hier keine Seltenheit sind und daher eher der Kostenfaktor im Vordergrund steht.

    Sollten Sie auch weiterhin unsicher sein und verschiedene Effekte nicht richtig einschätzen können, empfiehlt sich ein Besuch bei Ihrem Lackierer oder Autohaus des Vertrauens. Hier können Sie die verschiedenen Effekte oft am Liveobjekt betrachten und so die nötige Sicherheit für Ihre Entscheidung finden.

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