Reifen für Vielfahrer – Gummi, der dich nicht im Stich lässt

Reifen für Vielfahrer stehen vor besonderen Herausforderungen. Tausende von Kilometern pro Monat, tägliches Pendeln bei Wind und Wetter und natürlich sollen sie dabei sicher, leise und sparsam sein. Aber worauf kommt es bei der Reifenwahl wirklich an, wenn du jeden Tag auf Achse bist?

Langlebigkeit vor Preis – warum billig oft teurer kommt

Wenn du viele Kilometer fährst, möchtest du Reifen, die lange halten und nicht alle paar Monate ersetzt werden müssen. Tatsächlich gibt es enorme Unterschiede und häufig greift das Sprichwort: «Wer billig kauft, kauft zweimal.» Denn ein günstiger Pneu mit geringerer Laufleistung muss viel früher ersetzt werden und kostet dich unterm Strich mehr.

Goodyear Efficient Grip 2
Goodyear Efficient Grip 2

In einem Test schaffte zum Beispiel der Qualitätsreifen Goodyear EfficientGrip Performance 2 fast 68.800 km, während ein Billigmodell, der Linglong Sport Master, schon nach 37.400 km runter war. Obwohl der Goodyear in der Anschaffung rund 30 % teurer war, spart er langfristig Geld. Rechnet man alle Kosten (Kauf, Montage, etc.) auf 100.000 km hoch, verursachen die Billigreifen über 400 Franken Mehrkosten, pro 100.000 km wohlgemerkt. Das klingt erstmal nach Kleingeld, aber für Vielfahrer können solche Unterschiede mehrere hundert Franken jährlich ausmachen.

Neben dem Geldbeutel freut sich auch die Umwelt. Reifen mit einer hohen Laufleistung produzieren weniger Abrieb und Mikroplastik. In aktuellen Tests betont der Touring Club Schweiz (TCS), dass die Top-Reifen eine überdurchschnittlich hohe Laufleistung bei geringem Verschleiss bieten. Achte also bei der Reifenwahl auf Angaben zur Laufleistung in Testberichten oder auf spezielle «Eco» bzw. «LongLife»-Modelle. Sie können für Vielfahrer die bessere Wahl sein, selbst wenn der Kaufpreis höher liegt.

Sicherheit zuerst – Grip geht über alles

Natürlich darf bei aller Sparsamkeit die Sicherheit nie zu kurz kommen. Vielfahrer und Pendler sind so oft unterwegs, dass sie statistisch häufiger in kritische Situationen kommen. Gute Reifen für Pendler sollten daher vor allem auf nasser Strasse einen Top-Grip haben und kurze Bremswege ermöglichen. Im TCS-Sommerreifentest 2024 kam der beste Reifen auf nasser Fahrbahn 7 Meter früher zum Stehen als der schlechteste. Sieben Meter – das kann der komplette Bremsweg eines kleinen Stadtwagens sein. In einer Notbremsung sind diese Meter entscheidend.

Conti PremiumContact7
Continental PremiumContact7

Die Premium-Hersteller investieren daher viel, um auch bei Regen und Tempo 120 noch eine maximale Haftung zu bieten. Testsieger wie der Continental PremiumContact 7 setzen den Massstab in puncto Fahrsicherheit. Im Nässetest lag er ganze drei Autolängen vor dem Schlusslicht. Solche Unterschiede spürst du im Alltag vielleicht nicht dauernd, aber im Ernstfall retten sie dich vor dem Auffahrunfall. Auch der Michelin Primacy 4+ wurde gelobt, weil er sowohl bei Sicherheit als auch bei Umweltwerten gut abschneidet, ein besonders ausgewogener Reifen. Als Vielfahrer solltest du genau nach solchen Alleskönnern Ausschau halten.

Komfort und Geräusch – Dein Gehör und Rücken fahren mit

Wer täglich lange Strecken fährt, weiss, Komfort ist Gold wert. Nicht nur dein Auto, auch die Reifen beeinflussen, wie entspannt du aussteigst. Reifenlärm auf der Autobahn kann an den Nerven zehren. Hier lohnt ein Blick auf das EU-Reifenlabel. Neben Verbrauch und Nasshaftung gibt es dort auch eine Geräuschklasse von A (leise) bis C (laut). Unterschiedliche Profile und Gummimischungen können ein paar Dezibel ausmachen. Wenn du jeden Tag zwei Stunden fährst, werden deine Ohren einen flüsterleisen Reifen anstatt eines brummigen Ungetüms danken.

Auch der Abrollkomfort spielt bei Reifen für Pendler eine Rolle. Breite Niederquerschnittsreifen, diese superdünnen Gummis auf grossen Alufelgen sehen vielleicht schick aus, können aber Unebenheiten schlechter abfedern. Vielfahrer in Limousinen oder Kombis der Mittelklasse wissen einen komfortableren Reifen zu schätzen. Ein etwas höherer Gummiquerschnitt oder Modelle, die in Tests für leises Abrollen gelobt wurden, sind hier ideal.

Ein kleiner Praxistipp: Achte auf die Geräuschangabe in dB(A), die oft im technischen Datenblatt steht. Viele Premium-Touring-Reifen werben mit geräuschoptimierten Profilen. Zudem kann der Luftdruck einen Einfluss haben. Ein zu hoher Druck macht den Reifen härter und lauter, ein zu niedriger erhöht allerdings den Verschleiss und Verbrauch. Finde also die goldene Mitte gemäss Herstellervorgabe.

Sparen beim Sprit – Reifen machen den Unterschied

Reifen für Vielfahrer - Morgens unterwegsGerade Pendler merken es an der Tankstelle, jeder Deziliter weniger zählt. Reifen können den Spritverbrauch spürbar beeinflussen. Ein Reifen mit geringem Rollwiderstand läuft leichter und das Auto braucht weniger Kraftstoff. Die Unterschiede sind grösser, als man denkt. Zwischen einem Reifen der Klasse A und Klasse E (laut EU-Label) liegt eine Verbrauchsdifferenz von bis zu 7,5 %. Pro Buchstabenstufe sagt man etwa 0,1 – 0,15 Liter auf 100 km. Bei den aktuellen Benzinpreisen in der Schweiz macht sich das bei Vielfahrern schon deutlich im Portemonnaie bemerkbar.

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  • Zusätzlich sparst du auch indirekt. Reifen mit niedrigerem Rollwiderstand erwärmen sich weniger und verschleissen oft langsamer, was wiederum der Lebensdauer hilft. Achte beim Reifenkauf also auf das Label. Ein A in Effizienz ist ideal. Halte den Reifendruck stets korrekt, denn falscher Luftdruck kann den Verbrauch erhöhen.

    Wechsel dich glücklich – Sommer, Winter oder Ganzjahr?

    Reifen für Vielfahrer - ReifenwechselAls Vielfahrer stehst du auch vor der Frage, ob Ganzjahresreifen drauf und Ruhe haben, oder doch zweimal im Jahr wechseln (Sommer/Winter)? In der Schweiz besteht zwar keine explizite Winterreifenpflicht, aber sobald Schnee liegt, willst du mit Sommerpneus garantiert nicht unterwegs sein. Viele Pendler im Flachland liebäugeln mit Allwetterreifen, um sich den halbjährlichen Radwechsel zu sparen. Doch hier ist Vorsicht angebracht, besonders wenn du sehr viel fährst.

    Ganzjahresreifen sind immer ein Kompromiss. Die Gummimischung und das Profil müssen im Sommer und Winter funktionieren. Das schaffen moderne Allwetterreifen zwar immer besser, aber an einen Top-Sommerreifen bei 30 °C oder an einen speziellen Winterreifen auf verschneiter Passstrasse kommen sie nicht ganz ran. Für Wenigfahrer in Städten können Allrounder ein Spartipp sein, doch Vielfahrer bringen solche Pneus schnell an ihre Grenzen. Durch die ganzjährige Nutzung nutzen sie sich schneller ab. Ein Allwetterreifen, der im Hochsommer auf heissem Asphalt Tausende Kilometer schrubbt, ist im Herbst vielleicht schon halb runter und hat dann im Winter weniger Profil.

    Im Winter unterwegsWenn du also regelmässig über verschneite Alpenpässe musst oder einfach viel fährst, greif lieber zur Kombi aus Sommer- und Winterreifen. Du profitierst von jeweils optimiertem Grip in der Saison und verteilst den Verschleiss auf zwei Reifensätze. Ja, es kostet erstmal doppelt, aber deine Sicherheit ist es wert und beide Sätze halten ja jeweils länger, da sie nur eine Saison pro Jahr genutzt werden.

    Kleiner Tipp: Wenn du zwei Reifensätze hast, kannst du beim Wechsel gleich den Zustand checken. Vielfahrer sollten jede Saison ihre Reifen auf Risse, ungleichmässigen Abrieb oder niedrige Profiltiefe prüfen. Das gesetzliche Mindestprofil beträgt 1,6 mm, aber der TCS empfiehlt 3 mm im Sommer und 4 mm im Winter als sinnvolles Limit.

    Fazit – Mit Köpfchen zum passenden Reifen für Vielfahrer

    Vielfahrer und Pendler haben besondere Ansprüche an ihre Reifen. Die perfekten Reifen für Pendler sind langlebig, sicher, komfortabel und effizient. Zum Glück schliessen sich diese Eigenschaften heute nicht mehr aus, wie Tests zeigen. Kontinentale Premium-Modelle, ausgewogene Michelin-Pneus oder auch Überraschungskandidaten wie Kumho oder Debica beweisen, dass man keine Abstriche machen muss.

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