Noch vor wenigen Jahren war das Fahrertraining beim Motorrad eine Seltenheit. Doch was für Autofahrer längst ein Klassiker ist, gewinnt nun auch für das Bike an Beliebtheit. Zum Glück – denn unter allen Verkehrsteilnehmern sind Motorradfahrer den grössten Gefahren ausgesetzt. Und egal wie viel Erfahrung du bereits mitbringst: Du kannst immer etwas dazulernen.
Fahrertraining beim Motorrad: Was ist das?
Für das Fahrertraining beim Motorrad gibt es vier verschiedene Ausführungen:
- Einführungskurse für Motorrad-Anfänger,
- Fortgeschrittenenkurse für Teilnehmer mit Erfahrung,
- Rennstreckenkurse zum Einstieg in das Fahren auf der Rennstrecke,
- Sportliches Rennstreckentraining für Personen, die auf der Rennstrecke Erfahrung haben und ihre Rundenzeiten weiter verbessern möchten.
Selbstverständlich gibt es gerade im Bereich der Anfänger und Fortgeschrittenen weitere Abstufungen. Der Leiter des Fahrertrainings wird sein Bestes geben, um sich individuell an dein Können und Wissen anzupassen. Das Fahrertraining dauert meist einen Tag und setzt sich aus moderierten Gesprächen und praktischen Übungen zusammen. Für den Praxisteil musst du dein Motorrad mitbringen.
Praktische Übungen können beispielsweise sein:
- Langsames Fahren,
- Fahrstabilität,
- Brems- und Ausweichmanöver,
- Fahren auf verschiedenen Untergründen,
- Kurventechnik.
In moderierten Gesprächen unterhältst du dich mit ausgebildetem Personal und den anderen Kursteilnehmern. Gemeinsam reflektiert ihr eure Erfahrungen und Kenntnisse. Du kannst Fragen stellen und mit Anderen über das Motorradfahren im Strassenverkehr sprechen.
Sind Fahrertrainings nur für Einsteiger geeignet?
Auf keinen Fall. Zwar ist es vor allem für Fahranfänger wichtig, das Verständnis für ihre Maschine zu stärken und zu vertiefen. Auch Fortgeschrittene, die eine Weile nicht gefahren sind, können zu einem Einsteigertraining gehen. Dort gewinnen sie die Routine zurück, die sie brauchen, um ihr Motorrad mit ruhiger Hand und einem sicheren Gefühl zu führen.
Aber auch als Vielfahrer bist du in einem Fahrertraining gut aufgehoben. Hier verfeinerst du Fähigkeiten wie Brems- und Kurventechnik, Blickführung oder das Fahren herausfordernder Manöver bei variierenden Geschwindigkeiten. Besonders zum Start einer neuen Saison ist der Besuch eines Fahrertrainings eine hervorragende Idee. Denn ob wir es zugeben wollen oder nicht – über den Winter rostet man etwas ein. Die Kurven fühlen sich eckig an, das Motorrad nicht mehr ganz so vertraut.
Übrigens: Für fortgeschrittene Fahrer gibt es auch themenspezifische Trainings. Diese befassen sich beispielsweise mit Schräglagen, Ausfahrten oder Kurven. Auf diese Weise musst du keine Grundlagen wiederholen, sondern kannst dich genau dem Manöver widmen, über das du mehr erfahren möchtest.
Drei Gründe für ein Fahrertraining auf dem Motorrad
Auf dem Motorrad hast du wenig Spielraum, um Gefahren zu bewältigen. Die Physik und die Fahrzeugtechnik setzen dir gewisse Grenzen. Damit dich das nicht aufhält, lernst du im Fahrertraining, Risiken einzuschätzen und auf Gefahren zu reagieren oder sie zu vermeiden. Dafür sind besonders automatisierte Handlungsabläufe wichtig. Sicher geht dir nach einem Tag noch nichts in Fleisch und Blut über. Das Training legt jedoch den besten Grundstein für ein ruhiges, selbstbewusstes Fahren im Alltag.
Wichtig ist das besonders bei Übungen, die du dir nur schwer selbst beibringen kannst. Wie du den Blick von einer Gefahrenquelle löst, übst du besser nicht auf der vielbefahrenen Strasse vor deinem Haus. Ähnliches gilt für schwierige Bremsmanöver unter der vollen Ausnutzung der Bremskraft. Die ausgebildeten Trainer können dich bei diesen Übungen in einem sicheren Rahmen unterstützen.
Im Alltag bewegst du deine Maschine meist, ohne darüber nachzudenken. Das Fahrertraining macht dir deine Bewegungsabläufe bewusst. Vom langsamen Slalom bis zum Wenden mit wenig Platz werden dir Manöver abverlangt, die du und dein Motorrad für gewöhnlich nicht durchführen. So lernst du dein Motorrad auch als Vielfahrer noch einmal neu kennen. Hinzu kommt der bereichernde Austausch mit den anderen Teilnehmern – vielleicht findest du sogar neue Freunde zum gemeinsamen Fahren.
Wie viel kostet ein Fahrertraining für Motorradfahrer?
Die Preise für ein Fahrertraining auf dem Motorrad können abhängig vom Anbieter variieren. Grundsätzlich solltest du mit rund 200 Franken rechnen. Doch keine Sorge: Dein Geld ist gut angelegt. Mit dem Fahrertraining kannst du Gefahren aus dem Weg gehen, deren Konsequenzen für viel höhere Kosten sorgen würden.
Möchtest du ein Rennstreckentraining durchführen, solltest du mit etwas höheren Kosten rechnen. Diese Kurse bringen hohe Veranstaltungskosten mit sich, die die Anbieter decken müssen, indem sie etwas mehr Geld verlangen. Doch auch hier lohnt sich die Investition. Das Rennstreckentraining ist ein exklusives Erlebnis, das du so schnell nicht wieder vergessen wirst.
Fazit: So wichtig ist das Fahrertraining beim Motorrad
Fahrertrainings sind meist eintägige Kurse, bei denen du dein Motorrad besser kennenlernst. Sie können dir helfen, Gefahren auf der Strasse richtig einzuschätzen und sichere Bewegungsabläufe aufzubauen. Das gilt auch für Fortgeschrittene. Diese verbessern im Fahrertraining auf dem Motorrad ihre Kurventechnik, üben das Fahren in der Schräglage und auf verschiedenen Untergründen.
Am besten verinnerlichst du die Inhalte des Trainings, indem du sie im Alltag anwendest. Deshalb gilt: Nach dem Fahrertraining solltest du so viel Motorrad fahren wie möglich. Kein Problem, oder?