Warum ein Motorrad drosseln?

Warum ein Motorrad drosseln? Gute Frage! Schliesslich möchten die meisten Menschen, die endlich ein Motorrad fahren dürfen, schnell und zügig vorankommen. Wird die Motorleistung gesenkt, bedeutet das zum einen eine Senkung der Versicherungsprämie. Darüber hinaus dürfen auch 18-jährige Motorräder bis 35 kW Motorleistung fahren. Zudem wird durch die Drosselung die Umwelt geschont.

Was geschieht, wenn die Drossel entfernt wird?

Die Drossel zu entfernen, bedeutet, eine wichtige Regulierungs-Möglichkeit zu entfernen. Deshalb drohen empfindliche Geldbussen und je nach den näheren Umständen sogar Gefängnisstrafen (Unfall mit Todesfolge, etc.). Die Haftpflichtversicherung fordert in diesen Fällen Regress. Wird der Fahrer ohne Drossel erwischt, kostet das je nach Region 3 Punkte. In der Probezeit wird das als B-Verstoss angesehen. War die Drosselung wegen der Einschränkung der Führerscheinklasse notwendig, dann kostet das 6 Punkte, eine Anzeige und gilt als A-Verstoss. Das bedeutet für den Betroffenen die Verlängerung der Probezeit sowie eine Nachschulung. In besonderen Fällen kann das Gericht sogar eine Führerschein-Sperre für eine bestimmte Zeit verhängen.

Werkseitig drosseln oder im Nachhinein – was ist besser?

Warum ein Motorrad drosseln - Am StrassenrandEin «normales» Motorrad kommt werkseitig mit 77 kW, das aber leider nicht auf A2 gedrosselt werden kann. Die A2 Variante gibt es offen mit 70 kW nicht zu kaufen. Es ist nicht möglich, auf 70 kW und dann auf 35 kW zu drosseln. Der entscheidende Punkt ist der, dass das Motorrad dann immer noch von 77 kW abgeleitet wäre. Eine kostengünstige Möglichkeit ist der Kauf eines gebrauchten Fahrzeuges, das bereits gedrosselt wurde. In diesem Fall muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Drosselung auch wirklich eingetragen und durchgeführt wurde. Eine werksseitige Drosselung wird kaum angeboten und wenn, dann ist diese sehr teuer.

Wie wird gedrosselt?

Seit Euro 4 dürfen mechanische Drosselungen nicht mehr vorgenommen werden. Deshalb ist nur mehr eine elektronische Leistungsdrosselung möglich.

Die vielfältigen Gründe für eine Drosselung

Die Fahrerlaubnisklasse limitiert

  • die Höchstleistung oder
  • das Leistungsgewicht oder
  • die zulässige Höchstgeschwindigkeit.

Höchstleistung:

  • Klasse A unbeschränkt
  • Klasse A2: 35 kW/48 PS
  • Klasse A1: 11 kW/15 PS

Leistungsgewicht: A eingeschränkt, A2

Höchstgeschwindigkeit:

  • Klasse M und S 45 km/h
  • Klasse A1 unter 18 Jahre 80 km/h bis 2013

Weitere Gründe

  • günstigere Versicherungs-Einstufung
  • Natürlich kann auch der Hersteller die Leistung beschränken.
  • Die Zulassungsbestimmungen stellen ein weiteres Kriterium dar. Das bezieht sich hauptsächlich auf bestimmte Drehzahlenbereiche, Gänge oder das Lärm- und Abgasverhalten.
  • Im Rennsport wird zur Verbesserung der Fahrbarkeit die Leistung in bestimmten Drehzahlbereichen reduziert.

Was kostet es, das Motorrad zu drosseln?

Moped vor MauerWarum ein Motorrand drosseln, wenn das Material schon zwischen 10 und 200 Franken kostet? Der Einbau liegt zudem zwischen 50 und 200 Franken. Die Abnahme sowie die Eintragung durch den TÜV schlagen dann nochmals mit 50 Franken zu Buche. Der grosse Vorteil besteht darin, dass die Versicherung und der Treibstoffverbrauch dadurch stark gesenkt werden können.

Sonderfälle – warum ein Motorrad drosseln?

In Fällen, in denen die Werte der Maschine nur wenige PS über der Grenze wie 50 statt 48 PS liegen ist es möglich, diese Werte durch einen TÜV-Prüfer eintragen zu lassen. Die Prüfer möchten meistens eine kleine Veränderung eintragen. Das kann eine minimale Gasanschlagdrossel (Unterlegscheibe, Winkelblech) oder eine Verengung der Ansaugstützen sein.

Die grosse Vielfalt der Motorräder und deren Drosselungen

Die Frage «Warum ein Motorrad drosseln» wurde bereits grösstenteils beantwortet. Der Weg dahin hängt jedoch stark von der Technik des Motorrades ab:

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    • Die Drosselung über den Ansaugkanal ist nur bei Vergasern möglich. Diese sorgt dafür, dass weniger Treibstoffgemisch in die Brennräume gelangt.
    • Der Auspuffkrümmer reduziert die Abgasmenge und somit der einströmenden Gemischmenge.
    • Die Ventile an der Nockenwelle öffnen weniger weit, sodass eine geringere Menge an Gemisch ein- und austreten kann.
    • Durch die Gaswegbegrenzung kann der Gashahn weniger weit geöffnet werden.
    • Über die Motorelektronik kann die Einspritzmenge verringert werden.
    • Ein verkürztes Übersetzungsgetriebe sorgt dafür, dass die Höchstdrehzahl früher erreicht wird.

    Warum ein Motorrad drosseln – der Ablauf der Drosselung

    Schöne Szenerie auf der StrasseDie beste und sicherste Methode ist es, die Drosselung von einer zertifizierten Werkstatt durchführen und eintragen zu lassen. Das kostet natürlich auch mehr. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Drosselung durch die Werkstatt durchzuführen und dann beim TÜV, der Dekra oder dem KÜS abnehmen zu lassen. Dabei ist es häufig notwendig, die Werkstattrechnung vorzulegen und/oder eine Probefahrt durchzuführen.

    Danach muss mit dieser Bescheinigung die Änderung im Strassenverkehrsamt eingetragen werden. Das muss «unverzüglich», also so schnell wie möglich, durchgeführt werden. Die Versicherung muss ebenfalls sofort darüber informiert werden, sonst besteht keine Deckung im Fall eines Unfalls.

    Fazit

    Warum ein Motorrad drosseln, ist eine Frage der Art der Fahrerlaubnis sowie der bereits erwähnten weiteren Punkte. Sie sind zwar nicht so schnell unterwegs, geniessen dafür aber eine ganze Reihe zusätzlicher Vorteile. Es lohnt sich daher, abgesehen von der Art der Fahrerlaubnis, über einer Drosselung nachzudenken.

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