Motorradanfänger stehen vor vielen Fragen und Überlegungen. Damit Sie sich nicht den Kopf zerbrechen müssen, haben wir unseren ultimativen Guide für Motorradanfänger niedergeschrieben.
Motorradanfänger wollen Spass! Das ist der Hauptgrund, warum die meisten Menschen mit dem Motorradfahren anfangen. Motorräder sehen cool aus, klingen grossartig und bieten die Möglichkeit, Menschen mit den gleichen Interessen zu treffen.
Eines der attraktivsten Merkmale des Motorradfahrens ist das Gefühl der Unabhängigkeit, das man auf der offenen Strasse spürt. Es spielt keine Rolle, ob Sie auf einem Cruiser, dem neuesten italienischen Superbike oder vielleicht einem Oldtimer unterwegs sind.
Oder gleich auf dem teuersten Motorrad der Welt?
Sie alle geben das Gefühl von Freiheit, das nur Motorradfahrer kennen.
Es gibt nichts Schöneres, als auf einer langen Autobahnstrecke das Gaspedal zu drehen, wenn man die Vibrationen des Motors und den vorbeiziehenden Wind spürt… Es ist ein fantastisches Gefühl!
Drei Schritte für Motorradanfänger
- Auswahl des richtigen Motorrads
- Wahl der Motorradausrüstung
- Fahren lernen
Beginnen wir mit dem Motor: 250ccm, 600ccm, V-Twin, Inline-Four… Was bedeutet das alles?!
Es gibt zwei wichtige Dinge, die Sie bei der Auswahl Ihres ersten Motorrads beachten sollten. Dies sind Kubikzentimeter und Bauart des Motors.
Motorradanfänger sollten sich präzise über den Motor informieren. Hiervon hängt ab, wie einfach oder schwierig die Anfänge im Motorradfahren sind.
Die richtige Wahl führt auch dazu, Stürze zu vermeiden, schnell in den Kurven zu fahren mit mehr Selbstvertrauen unterwegs zu sein. Die richtige Wahl ist nicht zwangsläufig der grösste Motor!
Die Wahl des Motors
- CCs: Dies steht für Kubikzentimeter und bezieht sich auf die Grösse des Hubraums. Je grösser der Motor, desto mehr Kubikzentimeter hat er. Eine 600er Honda besitzt viel mehr Leistung eine 250er Kawasaki.
- Motorkonfiguration: Kubikzentimeter (CCs) sind nicht der einzige bestimmende Faktor für die Leistung eines Motorrads. Das andere entscheidende Element ist Bauart des Motors. Die häufigsten Bauweisen sind Vierzylinder-Reihenmotoren und V-Twin-Motoren.
Bei Vierzylinder-Reihenmotoren sind alle vier Zylinder in einer Reihe angeordnet.
Diese Motoren haben einen sehr spezifischen Sound, der ein wenig höher klingt und einen schnelleren Leerlauf als ein V-Twin-Motor besitzt.
V-Twin-Motoren haben nur zwei Zylinder, die die ganze Kraft erzeugen. Den Namen verdankt dieser Motortyp der V-Form, in der die beiden Zylinder angeordnet sind.
Zweizylindermotoren haben einen tieferen Sound mit einem langsameren Leerlauf. Beim Fahren vibrieren sie stärker, sind jedoch für Motorradanfänger viel einfacher zu handhaben, da sie die Kraft auf eine vorhersehbarere Weise liefern.
Welche Art von Motorrad sollen Motorradanfänger wählen?
Motorradanfänger sollten sich im Allgemeinen an zwei einfache Regeln halten, abhängig von der Art des Motors im Motorrad
- Wenn Sie sich für ein Motorrad mit einem Vierzylinder-Reihenmotor entscheiden, dann wählen Sie ein Modell mit 500ccm oder weniger.
- Fällt die Wahl auf einen V2-Motor, dann sollte der Hubraum maximal 650 Kubikzentimeter betragen.
Warum diese Regeln? Die Motortypen unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie Leistung liefern.
Im Allgemeinen startet ein Viertaktmotor langsam. Sobald man einen bestimmten Drehzahlbereich erreicht, erhöht sich die Leistung sprunghaft!
Dies kann für einen Motorradanfänger sehr schwer zu handhaben sein.
Es ist kein grosses Problem, wenn Sie auf einer Autobahn mitten im Nirgendwo sind. Aber Sie wollen nicht diesen Kraftausbruch, wenn Sie beim Pendeln mit dem Motorrad an einer Schule vorbei fahren.
Plötzlicher Kraftausbruch überfordert Motorradanfänger
Das Problem der unerwarteten Leistung bei einem Reihenvierzylinder wird noch dadurch verschärft, dass sich die Drosselklappe eines Motorrads am Lenker befindet.
Dies bedeutet, dass Motorradanfänger unbeabsichtigt mehr Gas geben können!
Zwillingsmotoren hingegen liefern Kraft auf eine sehr vorhersehbare Art und Weise, sodass sie für neue Fahrer viel leichter zu handhaben sind.
Sie haben zwar viel Drehmoment im unteren Drehzahlbereich (also mehr Leistung bei niedrigen Drehzahlen), aber diese Leistung bleibt konstant, egal wie schnell man fährt.
Wahl der Motorradausrüstung
Eine Sache, die leider viele Motorradanfänger unterschätzen, ist die richtige Bekleidung.
Es gibt einen Grund, warum Motorradrennfahrer und sogar alte Harley-Fahrer sich in Lederjacken und -hosen, Stiefel, Handschuhe und Helme kleiden: Motorräder sind gefährlich!
Unter Bikern gilt das Sprichwort: «Es gibt zwei Arten von Bikern: diejenigen, die gestürzt sind und diejenigen, die noch nicht gestürzt sind.»
Jeder Biker stürzt früher oder später. Es ist wirklich nur eine Frage der Zeit.
Einige Leute kommen mit Unfällen bei niedriger Geschwindigkeit davon, die nicht viel Schaden anrichten. Andere Fahrer werden in Leitplanken geworfen, die Gliedmassen abschneiden können.
Tatsache ist, dass Motorradfahren von Natur aus gefährlicher ist als Autofahren. Mit einem Auto sitzen Sie in einem Käfig aus Stahl, der Sie umgibt und schützt. Airbags und eine Knautschzone helfen, einen Unfall zu überleben.
Auf einem Motorrad ist Ihr einziger Schutz, das, was Sie auf Ihrem Körper tragen.
Grundausstattung für Motorradanfänger
- Helm: Helme schützen den wichtigsten Teil von Ihnen: Ihr Gehirn und Ihr Gesicht.
- Handschuhe: Es ist ganz natürlich, dass man beim Sturz versucht, sich mit den Händen zu fangen. Benutzen Sie nicht nur ein paar alte Gartenhandschuhe. Holen Sie sich ein paar echte Motorradhandschuhe, am besten mit vollen Stulpen, die auch die Handgelenke schützen.
- Jacke: Motorradjacken sind cool. Das Tragen einer Jacke kann bei Hitze unangenehm sein, aber lieber ein wenig schwitzen als stark zu bluten… Es gibt viele verschiedene Arten von Motorradjacken: Leder, Textil, Mesh und Kombination. Solange es sich um eine echte Motorradjacke handelt, werden Sie nichts falsch machen.
- Stiefel: Tennisschuhe reichen nicht. Sie benötigen richtige Stiefel, die auch über dem Knöchel schützen.
- Hosen: Das ist das umstrittenste Teil der Motorradkleidung. Motorradanfänger müssen bedenken, dass Jeans einfach nicht ausreichen. Sie reissen leicht und bieten wirklich nicht mehr Schutz als ein T-Shirt.
Fahren lernen
Jetzt wissen Sie, welches Motorrad gut für Motorradanfänger ist und welche Ausrüstung Sie tragen sollten. Der nächste Schritt ist es, das Fahren zu lernen.
Die Ausbildung zum Motorradfahren beinhaltet den theoretischen und den praktischen Unterricht. In den Fahrstunden lernen Sie auch fortgeschrittene Techniken wie Panikbremsen, Fahrmanöver bei langsamen Geschwindigkeiten, Hindernisvermeidung und viele typische Fehler, die Motorradanfänger machen.
Alles über die Wahl für die richtige Fahrschule finden Sie hier.
Freunde, Familie, Nachbarn, Kollegen, im Grunde jeder andere als ein zertifizierter Motorradfahrlehrer sollte Sie NICHT unterrichten.
Die meisten Menschen sind nicht die besten Fahrer. Selbst gute Fahrer wurden im Laufe der Jahre etwas nachlässig. Sie erinnern sich nicht mehr daran, wie schwierig der Einstieg für Motorradanfänger sein kann.
Der ultimative Guide für Motorradanfänger
Motorradanfänger stehen vor aufregenden Zeiten, die Ihr Leben verändern werden.
So sehr das Motorradfahren auch Spass macht und der Drang nach Freiheit gerade für Fahranfänger sehr ausgeprägt ist, desto mehr Zeit sollte man in die eigene Sicherheit investieren.
Hierzu zählen neben der Wahl des geeigneten Motorrads für Motorradanfänger auch die Ausrüstung und die eigentliche Ausbildung zum Motorradfahren.